Einvernahmen

Patienten von Grazer Pflegern misshandelt?

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Die Staatsanwaltschaft hat mit ersten Einvernahmen begonnen.

Die Staatsanwaltschaft Graz hat mit der Einvernahme von fünf Verdächtigen im Fall der schweren Missbrauchsvorwürfe gegen Bedienstete des weststeirischen Landespflegeheims Schwanberg begonnen. Vorerst gehe man von vier Opfern aus, so Staatsanwaltschafts-Sprecher Hansjörg Bacher. Bereits am Dienstag sei die Pflegedokumentation des Heimes sichergestellt worden. Ermittelt werde wegen des Vorwurfs des Quälens und Vernachlässigens wehrloser Personen.

Ergebnislose Untersuchungen
Seitens des Pflegeheimbetreibers KAGes wurde mitgeteilt, dass im April dieses Jahres nach einer anonymen Mitteilung Untersuchungen im der Anstalt durchgeführt wurden, man damals aber auf keine Hinweise zur Bestätigung gestoßen sei. Nun wurde die Untersuchungsarbeit in Abstimmung mit den ermittelnden Behörden wieder aufgenommen. Der Pflegeheim-Leiter wurde mit der Auflage beurlaubt, den Behörden zur Verfügung zu stehen.

Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) gab bekannt, dass man mit "Betroffenheit" auf die schweren Vorwürfe von Patientenmisshandlungen im Landespflegeheim Schwanberg reagiere. Im Frühjahr sei der KAGes ein anonymer Brief zugeleitet worden. In diesem sei von Vorwürfen gegen einen Teamleiter die Rede gewesen, gerade eineinhalb Zeilen wären dem Misshandlungsvorwürfen gewidmet gewesen. Die KAGes habe am 9. April ein Untersuchungsteam entsandt, das die Patientenakten durchgesehen und persönliche Gespräche geführt habe. Auch seien Patienten untersucht worden. Ein Hinweis auf Misshandlungen habe sich nicht gefunden. Man habe sich dann entschlossen, die Möglichkeit zu geben, bei der KAGes vertraulich Hinweise zukommen zu lassen, aber dies sei nicht in Anspruch genommen geworden.

Hotline eingerichtet
Für besorgte Angehörige wurde eine Hotline mit der Grazer Telefonnummer 0316 - 340 52 88 eingerichtet. KAGes-Vorstandsmitglied Petra Kohlberger erklärte, man sei zutiefst betroffen, es sei aber auch ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass sich die Vorwürfe "gegen Einzelpersonen richten und unser Pflegepersonal nach wie vor das volle Vertrauen von Patienten und Angehörigen verdient."

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