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Tschetschenen gefasst

Polizei-Coup: Mafia-Bande zerschlagen

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Bei Razzien in Wien und Niederösterreich wurden neun Tsche­tschenen festgenommen.

Insgesamt 150 Beamte der Cobra stürmten Mittwochfrüh zeitgleich 16 Wohnadressen in Wien, St. Pölten und Krems. Neun Tschetschenen (25–37 Jahre) wurden festgenommen und Ausrüstung für Banküberfälle, Waffen, Messer, Devisen, Suchtgift, Teile von Polizeiuniformen und 17 Handys sichergestellt. Zudem wurden mehrere Hinweise auf Erpressung gefunden. Die asylberechtigten Männer sollen Mitglieder einer mafiösen Gruppe sein und nun auch ­ihren Asylstatus verlieren. Sie sind teilgeständig und teil­weise einschlägig vorbestraft. Das verkündeten Innenminister Wolfgang Sobotka und BKA-Chef Franz Lang bei der gestrigen Pressekonferenz.

Tschetschenen- Bande 
jagte Pizzeria in die Luft

Auf die Lauer legten sich die Beamten bereits Anfang des Jahres, als sich auf der Donauinsel 50 Tschetschenen versammelt hatten, um die Wiener Stadtbezirke nördlich der Donau unter sich „aufzuteilen“, wo die Bande monatlich 1.000 Euro von Geschäftsleuten erpresste. Die Polizei fand damals eine Maschinenpistole, Schusswaffen und Munition, versteckt im Schnee.

Auf das Konto der Bande geht auch die Explosion eines Kebap-Pizza-Lokals in Hollabrunn nach einem Brandanschlag im März. Wie sich nun herausstellte, gehörte sie einem der Mitbeteiligten, der so 250.000 Euro Versicherungsgeld kassieren wollte.

Die Mafia war so gut organisiert, dass sie sogar über einen eigenen Arzt verfügte. Der Ägypter (50) wurde gezwungen, diverse Schuss- und Stichwunden gratis zu behandeln, ohne sie zu melden. Die Ermittlungen der Polizei sind aber noch nicht abgeschlossen. Es gebe „Auswirkungen bis nach Vorarlberg“, so BKA-Direktor Franz Lang.(lae)

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