Prozess

Hier kommt der Knochen-Mann

Teilen

Am Montag stand ein seltsames Duo wegen Störung der Totenruhe vor Gericht.

56 Schädel und 55 Oberschenkelknochen hatte Gert Dieter I. im Juli aus der Wallfahrtskirche Maria Weinberg entwendet. Der 48-Jährige hatte dem Mesner Alois Supper vorgeflunkert, dass die Knochen gesäubert, saniert und später in einem Stadtmuseum in Oberwart ausgestellt würden. Der Mesner ging ihm leichtgläubig auf den Leim.

Auch vor Gericht blieb der arbeitslose Musiker standhaft bei der Behauptung, dass er „die Knochen und Köpfe nur vor dem Verfall retten wollte“. Geschnappt hatte man den Verdächtigen nur, weil er einige Knochen auf einem Flohmarkt ausgestellt hatte. Jetzt gab er kleinlaut zu, dass dies nicht die pietätvollste Werbung gewesen sei. Für Aufregung sorgte sein mitangeklagter Helfer, der die Richterin mit den Worten „Lecken Sie mich doch“ bedachte. Er wurde trotzdem freigesprochen.

Strafe. Dem Musiker wird auch der Besitz von Cannabispflanzen und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Nun soll Imre 480 Euro Strafe zahlen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Es gilt die Unschuldsvermutung.

(cog)

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.