In der Millennium City

Prügel-Mob verfolgt vier Frauen

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Selbsternannte Sittenwächter lösten in der Millenium City eine blutige Schlägerei aus.

Alles begann in der Nacht auf Sonntag damit, dass eine Wienerin (40) mit ihrer Teenager-Tochter und zwei Freundinnen des Mädchens in einer Bar im Shopping- und Kino-Tower im 20. Bezirk war. Die Freundinnen sind Tschetscheninnen – und als die Gruppe gegen 23 Uhr das Lokal „Zweiraum“ verlassen wollte, stellten sich ihnen mehrere junge Tschetschenen in den Weg.

Anruf
„Wir, und nur wir, bringen die Mädchen nach Hause, das sind unsere Landsfrauen“, ließen die Burschen nicht locker, was sich Mutter Miroslava P. nicht gefallen ließ: „Sie haben uns einfach nicht gehen lassen. Da hab ich meinen Mann angerufen, dass wir Hilfe brauchen.“ Ihr Gatte, Kfz-Mechaniker Martin P., fackelte nicht lange und fuhr zur Millennium City.

Prügel-Mob verfolgt vier Frauen
© privat

Helfer Martin P. wurde spitalsreif geschlagen

Keine Hilfe
Die vier Frauen flüchteten wieder ins Lokal hinein und warteten, bis die „Verstärkung“ eintraf. Securitys, die man um Hilfe bat, sollen sich abgewandt haben; die Polizei zu rufen, schien den Frauen (noch) überzogen.

Gefürchtet
Doch spätestens, als eine Gruppe von vier Tschetschenen Martin P. und einen weiteren Mann, der helfen wollte, attackierten und beide spitalsreif prügelten, alarmierte doch jemand die Polizei, die gleich mit sieben Streifen anrückte. Die Täter entkamen allerdings.

„Wir haben aber eine gute Spur“, verrät Polizeisprecher Christoph Pölzl. Laut Insidern vor Ort sind die Gesuchten als „Sittenwächter“ bekannt und gefürchtet. Martin P. sind die Verletzungen am Sonntag im Gesicht noch anzusehen, das andere Opfer soll sogar operiert worden sein.

(kor)

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