Bilanz der Ski-Unfälle

27 Tote – so viele wie nie

Teilen

Der Volkssport der Österreicher wird immer mehr zur Todesfalle.

Eine aktuelle Skiunfall-Statistik der Alpinpolizei verdeutlicht: In der bisherigen Skisaison gab es auf Österreichs Pisten weniger Verletzte, dafür aber mehr Tote. Die Zahl der Todesfälle ist von 17 im Vorjahr auf 27 angestiegen.
Auch am Montag gab es wieder Rettungseinsätze:

  •  In Mellau kollidierte eine 27-Jährige mit einer deutschen Skifahrerin (51). Auch in Laterns kam es zu einem Zusammenstoß. Eine Snowboarderin (23) kam zu Sturz und krachte gegen die Beine ihres Bruders (17). Die junge Frau wurde mit Verdacht auf Schädelbasisbruch mit dem Rettungshubschrauber Christophorus 8 ins LKH Feldkirch geflogen.
  •  Auf dem Birnhorn im Pinzgau stürzte ein Tourengeher (41) aus Saalfelden bei der Abfahrt über einen Felsabsturz.
  •  Und für einen 15-Jährigen endete ein Schulskitag in Harmanschlag im Spital.
  • Häufige Ursache: Herz-Kreislauf-Probleme

Alles in allem verzeichnete die Alpinpolizei in dieser Saison 1.500 Skiunfälle. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 1.750 gewesen. Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Ministeriums: „Neun Tote gab es wegen Herz-Kreislauf-Problemen, 18 Personen starben an Verletzungsfolgen.“ Im Bundesländervergleich führt Tirol mit zehn Todesopfern, gefolgt von Salzburg mit acht. Kärnten hatte vier Tote, Oberösterreich und die Steiermark vier. In Vorarlberg starb ein Sportler.

Große Gefahr.
Das Risiko, tödlich zu verunglücken, ist heuer besonders groß, wie der alpine Ausbildungsleiter Josef Bierbaumer ­erklärt: „Der schneearme Winter wirkt sich aus. Aus den Sturzräumen neben den Pisten ragen Wurzeln und Baumstümpfe heraus. Dadurch ist das Risiko, sich schwer zu verletzten, deutlich erhöht. Zudem verunglücken viele Skifahrer Anfang des Winters auf dem härteren Kunstschnee.“

Besonders tragisch war der Unfall zu Weihnachten in Hinterstoder: Der dreifache Familienvater Günter M. (42) brach sich das Genick. Auch ein Tiroler Politiker starb: Liste-Fritz-Klubchef Bernhard Ernst erlitt auf einer Skitour in Seefeld einen Herzinfarkt.
Auf den heimischen Bergen lauert eine weitere Gefahr: der weiße Tod. Laut Statistik gab es heuer 13 Todesopfer bei Lawinenabgängen, gleich viele wie im letzten Jahr.

VIDEO: Schweiz: Freeskier entkommt nur knapp Lawine

Die stärksten Bilder des Tages

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.