Katastrophenhilfe im Iran

Soldatinnen mit Kopftuch werden Fall fürs Parlament

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Auf einem Foto eines Katastropheneinsatzes im Iran sind österreichische Soldatinnen mit Kopftuch zu sehen.

Parlamentarische Anfrage. Die Liste Jetzt stieß über einen jüngst geposteten Facebook-Eintrag des Bundesheeres auf Fotos eines Katastropheneinsatzes im Iran im Jahr 2003. Dabei sind österreichische Soldatinnen zu sehen, die beim Einsatz ein Kopftuch tragen. Die Liste Jetzt stellt nun eine parlamentarische Anfrage dazu. 

Auf den Fotos sieht man Soldaten bei der Errichtung einer Wasseraufbereitungsanlage nach dem schweren Erdbeben damals. "Deutlich ist auch zu erkennen, dass ausschließlich die weiblichen Katastrophenhelferinnen der AFDRU (Anm. Name des Einsatzes) Kopftücher als Kopfbedeckung tragen, ihre männlichen Kameraden jedoch wahlweise keine Kopfbedeckung oder aber die Standard-Uniformkappe tragen", stellt die Liste Jetzt fest. 

 

"Geschlechterspezifisches Kleidungsstück"

Deshalb liege es nahe, so die Abgeordneten der Liste, dass es sich bei der Kopfbedeckung der weiblichen Soldaten um ein geschlechterspezifisches Kleidungsstück (islamisches Kopftuch) handle, dessen Verwendung im Zusammenhang mit dem Einsatzort - der Islamischen Republik Iran - zu verstehen sei.
 
Nun möchten die Parlamentarier der Liste Jetzt vom Verteidigungsministerium (Anm. 2003 war Platter Verteidigungsminister) u.a. wissen, ob es direkte Befehle innerhalb des Bundesheers gibt oder gab, "die das Aussehen, Auftreten und Verhalten von österreichischen Soldaten und Soldatinnen im Auslandseinsatz, insbesondere in muslimisch geprägten Gebieten, regeln."
 
"Dürfen Soldatinnen des österreichischen Bundesheeres im Inlandsdienst ein Kopftuch tragen?" und "in welchen Fällen halten Sie einen Kopftuchzwang für österreichische Soldatinnen für gerechtfertigt?"
 
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