Bayern

Spur der falschen Polizisten führt nach Österreich

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Die Männer hatten sich auf bayrischen Autobahnen als Polizisten ausgegeben. Das Kennzeichen des "Polizeiwagens" soll österreichisch sein.

Auf der Autobahn A3 im bayerisch-oberösterreichischen Grenzgebiet sind falsche Polizisten unterwegs, die bei Autofahrern abkassieren, berichtete die "echte" Polizeidirektion Passau in einer Presseaussendung. In einem Fall führt die Spur nach Österreich.

Strafen einkassiert
Ein 34-jähriger Autofahrer hat angezeigt, dass die Beifahrerin in einem moosgrünen Pkw ihn Freitagnachmittag mit einer rot-weißen Anhaltekelle zum Stoppen aufgefordert habe. Beide Fahrzeuge kamen auf dem Pannenstreifen vor einem Parkplatz zu stehen. Dort verlangte der Fahrer des moosgrünen Wagens von dem 34-Jährigen 75 Euro wegen Geschwindigkeitsüberschreitung und zu dichtem Auffahren. Auf die Frage nach einem Dienstausweis zeigte der angebliche Polizist ein schwarzes Mäppchen mit einem grünen Dokument vor. Der 34-Jährige äußerte sich verwundert über das zivile Fahrzeug der beiden vorgeblichen Beamten und weigerte sich zu zahlen. Die beiden "Polizisten" besprachen sich kurz, dann fuhren sie in Richtung Österreich davon. Der Anzeiger verlor sie rasch aus den Augen.

Verschmutztes österreichisches Kennzeichen
Nach seinen Angaben hatte das stark verschmutze österreichische Kennzeichen als ersten Buchstaben ein "R" oder ein "B". Der Wagen war ein japanisches Produkt, tiefer gelegt, mit einem schwarzen Dachspoiler, einem unlackierten Kotflügel links hinten und chromfarbenen Stahlfelgen. Der Fahrer, der sich als Polizist ausgab, soll zwischen 25 und 30 Jahre alt und 170 Zentimeter groß sein, er habe hochdeutsch gesprochen. Seine Begleiterin hatte lange über die Schulter reichende schwarze Haare mit einer zwei bis drei Zentimeter breiten blutroten Strähne auf der rechten Seite.

Bereits einige "falsche Kollegen" festgenommen
Erst einige Tage zuvor hatten Beamte der Verkehrspolizeiinspektion Passau zwei falsche "Kollegen" festgenommen, die zumindest von sechs Fahrzeuglenkern insgesamt 160 Euro "Verwarnungsgeld" - wie es in Deutschland heißt - kassiert hatten. Die beiden Bayern hatten sich ihre Opfer vorwiegend unter durchreisenden Ausländern gesucht. Im Heckfenster ihres Autos hatten sie eine Leuchtschriftanlage mit der Aufschrift "Stop" und "Polizei, bitte folgen" installiert. Außerdem hatten sie einen selbst angefertigten Quittungsblock bei sich, in dem sich die Eintragungen über das eingenommene Geld fanden. Gegen das Duo wurden Ermittlungen unter anderem wegen "Amtsanmaßung" und "gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr" eingeleitet.

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