Unter Wasser

Unwetter halten Land in Atem

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Zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden wüteten schwer Unwetter. Im Burgenland stand die Gemeinde Wulkaprodersdorf unter Wasser.

 

Die 1.800 Einwohner-Gemeinde Wulkaprodersdorf nahe Eisenstadt, gestern früh: Weil die Wulka nach schweren Regenfällen in der Nacht über die Ufer getreten ist, steht der halbe Ort unter Wasser. „Die Situation ist kritisch. Normalerweise liegt der Pegel der Wulka bei maximal einem halben Meter, jetzt beträgt der Höchststand 4,20 Meter“, sagt Robert Csukovits, Kommandant der Feuerwehr Wulkaprodersdorf.

Wetterprognose

Schwere Regenfälle zum zweiten Mal in 24 Stunden
Es scheint, als würde dieser Sommer der Extreme kein Ende nehmen. Zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden wüteten in der Nacht auf Sonntag schwere Unwetter über Ostösterreich. Am Freitagabend waren vor allem Wien und Niederösterreich betroffen –in der Bundeshauptstadt brach der öffentliche Verkehr zusammen, der Flughafen Schwechat musste gesperrt werden, Hunderte Keller und Garagen waren überflutet. Die neuen Regenschauer Sonntagnacht trafen am schlimmsten das nördliche Burgenland, die Steiermark und Tirol.

Bevölkerung half Feuerwehr bei den Aufräumarbeiten
Im kleinen Wulkaprodersdorf schlossen sich gestern Freiwillige zusammen und halfen der Feuerwehr bei den Aufräumarbeiten. Den ganzen Tag kämpften sie gemeinsam gegen die Wassermassen. Das Hauptproblem: Die Böden waren schon so feucht, dass sie kein neues Wasser mehr aufnehmen konnten. Überall Wasser, Schlamm.

„Die Bevölkerung hilft, die Sandsäcke zu befüllen. Die Frauen sorgen für die Verpflegung, dass die Menschen Kraft haben, uns zu helfen“, sagt Feuerwehr-Chef Csukovits. Die Taktik ging auf: Im Laufe des Nachmittags ging der Pegel leicht zurück, die Situation entspannte sich. Den Betroffenen hilft das nur wenig. „Wir haben nicht einmal das Geld aus dem Katastrophenfonds für die Unwetter vom Vorjahr erhalten. Die Angst vor neuer Flut ist sehr groß“, sagt Willi Wohlrab.

Auch in der Oststeiermark wüteten wilde Unwetter: Vor allem in den Bezirken Weiz und Hartberg gab es nach Blitzeinschlägen Schäden an Gebäuden. Einfamilienhäuser gerieten in Brand, im Bezirk Hartberg musste die L416 wegen Murenabgängen und umgestürzten Bäumen gesperrt werden. In Tirol musste im Ötztal Hochwasser-Alarm gegeben werden. Die Ötztaler Ache führte so viel Wasser mit sich, dass 20 Häuser und 100 Bewohner in Umhausen evakuiert werden mussten. Entwarnung ist nicht in Sicht: Laut Meteorologen sind auch diese Woche sind immer wieder Unwetter möglich.

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