Versteck in der Natur

„Waldmensch“ lebte acht Jahre lang im Wiener Prater

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Ein 40-jähriger Rumäne hauste fast ein Jahrzehnt im Grünen Prater.

Die Wiener Naturwacht ist einem Hinweis eines Anrainers nachgegangen und im Bereich des Grünen Praters in Wien auf ein illegales Versteck gestoßen. Seit bereits acht Jahren lebte ein obdachloser Rumäne nach eigenen Angaben in diesem Versteck nahe der Ostbahnbrücke im Wald. 

Seit acht Jahren im Wald versteckt 

Am Dienstag ist ein Mitarbeiter der Naturwacht an den Ort gefahren - und traf den "Waldmenschen". Der obdachlose Rumäne beherrscht die deutsche Sprache sehr gut. „Den Angaben des Obdachlosen zufolge lebt er schon seit acht Jahren hier in diesem Waldstück im Prater. Das ist umso erstaunlicher, als er gar nicht so ungepflegt aussieht, wie man ihn sich vorstellen mag, er ist sogar rasiert gewesen. Wenn es regnete und im Winter wich er ins nahe Pumpwerk Simmering aus“, so Rei.
 

„Waldmensch“ lebte acht Jahre lang im Wiener Prater
© Wiener Naturwacht/G. Stangl

Mann wurde auf Fahrrad entdeckt 

"Wir bekamen den Hinweis auf den Waldmenschen, der da im Prater bei der Ostbahnbrücke lebt, von einem Anrainer, der spazieren war und das Lager entdeckt hat. Der Mann hat einen Verdächtigen auf einem Fahrrad gesehen, der im Gebüsch verschwunden ist. Da ist er auf dieses Lager mit einer offenen Feuerstelle gestoßen und hat sofort gemerkt, dass hier jemand leben muss. Danach hat der Anrainer uns informiert. Das war am Montag", so Naturwacht-Chef Tony Rei.

„Waldmensch“ lebte acht Jahre lang im Wiener Prater
© Wiener Naturwacht/G. Stangl

Versteck dieser Art kein Einzelfall

Das Büro für Sofortmaßnahmen wurde darüber umgehend informiert, das seinerseits das Sozialamt eingeschalten hat. Im Winter und bei unschönem Wetter dürfte der Obdachlose im Pumpwerk Simmering gelebt haben. Bereits vor einigen Jahren wurde ebenfalls im Grünen Prater ein Erdbunker entdeckt. Den hatte sich ein Mann polnischer Herkunft gebaut und als trautes Heim bezogen. Spaziergänger waren auf den völlig verwilderten Mann gestoßen und verständigten die Behörden.

Jetzt wird jedenfalls versucht, den Rumänen aus dem Wald zu holen, zumal auch Brandgefahr besteht.

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