852.000 Jahreskarten-Besitzer

Wiener Linien: Trotz Coronavirus-Pause kein Geld zurück

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Schlechte Nachricht für 852.000 Jahreskarten-Abonnenten: Trotz befohlener Pausen in der Coronavirus-Krise gibt es keine Rückzahlungen der Wiener Linien.

Während der Corona-Krise ist das Entgegenkommen von einer Vielzahl an Unternehmen überwältigend. Kunden und Mitarbeiter erhalten diverse Zuckerl, Rabatte und Eingeständnisse: Reduzierte Tarife für Taxifahrten, das „15. Monatsgehalt“ als steuerfreie Supermarkt-Prämie oder gar mehr Flexibilität für Unternehmer bei Steuerabgaben. Die Wiener Linien ziehen da nicht mit.

Ein Pressesprecher gegenüber der oe24.at-Redaktion: „Die Wiener Linien bieten für Jahreskarten-Kunden bereits seit vielen Jahren sehr flexible und kundenfreundliche Kündigungsmöglichkeiten ohne lange Kündigungsfristen und auch mit der Möglichkeit der einfachen, unterjährigen Kündigung. Im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmen stellen wir auch die Abo-Restlaufzeit nicht in Rechnung.“

Weniger Fahrgäste, Anpassung der Fahrpläne

Wer in den vergangenen Tagen mit den Öffis unterwegs war, konnte selbst feststellen, dass die Fahrzeuge so gut wie leer sind. Der Fahrbetrieb der Wiener Linien ist coronabedingt um 80 Prozent zurückgegangen.Die Einhaltung des Sicherheitsabstands von einem Meter stellte nahezu kein Problem dar.

U-Bahn alle fünf Minuten

Aufgrund der Reduktion dar Fahrgäste, haben die die Wiener Linien ihre Fahrpläne angepasst. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind an Werktagen von Montag bis Freitag im Fahrplan eines Samstags unterwegs. Das Versprechen der Wiener Linien: Von Montag bis Freitag fährt rund alle fünf Minuten eine U-Bahn. Außerhalb der Corona-Krise fährt die U-Bahn alle drei Minuten ein.

Bim, Bus und Bahn bringen dich ham

Bei der Straßenbahn kommen zudem mit der Fahrplananpassung fast ausschließlich barrierefreie Niederflurfahrzeuge mit Fahrerkabine zum Einsatz. Am Wochenende selbst fahren U-Bahn, Bim und Bus dann jeweils wie an einem Sonntag. Unter der Woche sind nachts die Nachtbusse in einem Stundenintervall unterwegs.

Nationaler und internationaler Vergleich

Trotz Coronavirus-Krise sind die Wiener Linien vergleichsweise noch immer häufig unterwegs: So fahren die Öffis in Linz, Graz und Innsbruck im Ferien- beziehungsweise Sonntagsplan.

Die öffentlichen Verkehrsbetriebe in München, Berlin und Hamburg haben ihre U-Bahn auf 10-Minuten-Intervalle umgestellt. Auch Bus- und Bim-Linien in den deutschen Großstädten sind in ausgedehnten Intervallen unterwegs.

Während in Berlin die Jahreskarte 882 Euro, in Hamburg 1.988 Euro und in London sogar 4.000 Pfund kostet, fährt man in Wien für einen Euro am Tag im Öffi-Netz.

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