Vorstoß der Cafès

Wiener Schanigärten auch im Winter offen?

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Was anderswo selbstverständlich ist: Unternehmer und Gästen wollen offene Gastgärten.

 Der Besuch eines Wiener Schanigartens soll noch in diesem Winter völlig legal möglich sein. Das fordert der oberste Wiener Kaffeesieder Berndt Querfeld. Der Kammer-Spartenobmann und Landtmann-Chef sprach sich am Dienstag in einer Aussendung dafür aus, bei geeignetem Wetter den Gästen auch in der kalten Jahreszeit Tische im Freien anbieten zu dürfen. Die Stadt schloss dies nicht per se aus.

Nichts spreche dagegen:
"Warum sollen Wiener Kaffeehäuser nicht an sonnigen Dezembertagen ihre Gäste im Freien bewirten können, wo Menschen stundenlang auf Christkindlmärkten verweilen?", fragte sich Querfeld - und das laut eigenen Angaben schon seit langem. Er fordert nun eine "rasche Umsetzung". Gründe, warum dies nicht schnell gehen sollte, gibt es laut Querfeld keine. Derzeit gilt für Schanigärten in Wien Wintersperre.

Gäste wollen offene Schanigärten:
"Die Unternehmer wollen es, die Gäste verlangen danach", konstatierte der prominente Gastronom. Gerade die Raucher unter den Gästen würden ein Angebot im Freien brauchen: "Möglicherweise werden für die Zeit der zusätzlichen drei Monate besondere Auflagen nötig sein. Aber wenn es die Stadt wirklich will, ist das schnell erledigt. Andere Städte machen es uns jetzt schon vor", betonte der Cafetier.

Polit-Diskussion:
Wirtschaftsbund-Gastro-Vertreter Peter Dobcak ortete einen "Sonnengruß" in Richtung Stadtregierung. Er hoffe nur, dass die Umsetzung nicht wahltaktisch verzögert werde, wie er in einer Aussendung erklärte.

Die für Schanigärten zuständige Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ) versprach umgehend, dass das Votum in die bereits laufende Evaluierung der geltenden Regelungen einbezogen wird. Das Ergebnis der Untersuchung soll Mitte 2015 vorliegen, wie ein Sprecher gegenüber der APA betonte. Sollte man sich zuvor über eine Winterregelung einigen, könnte diese laut Rathaus vorgezogen werden - also möglicherweise bereits Anfang kommenden Jahres gelten.

Rasche Lösung in Sicht?
Sobald Vorschläge auf dem Tisch liegen, werde man sofort zu einer Besprechungsrunde einladen, versicherte das Brauner-Büro. Die zweite Vizebürgermeisterin, Verkehrs- und Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) hat eine mögliche Lösung bereits parat, wie sie mittels Aussendung bekannt gab. Sogar mit der WKW-Fachgruppe Kaffeehäuser sei der Vorschlag bereits abgesprochen.

Die Grün-Politikerin empfahl, dass Schanigärten unter Einhaltung bestimmter Regeln in den Wintermonaten geöffnet werden dürfen, wobei Tische und Stühle temporär aufgestellt werden können. Nachts sollten die Flächen frei sein. Pro Lokal sollen maximal drei bis fünf Tische erlaubt sein. Ebenfalls legal sollten Rauchertische neben den Eingangsbereichen werden, also jedenfalls während der Öffnungszeiten.

Voraussetzung für eine ganzjährige Bewilligung sollte sein, dass bereits ein Schanigarten für den Zeitraum März bis November bewilligt ist. Und in der Parkspur soll im Winter kein Betrieb von Schanigärten erlaubt sein, betonte Vassilakou.

   "Immer mehr Menschen wollen auch im Winter das Leben im Freien genießen. Daher ist es nur logisch, dass Schanigärten im Winter auch geöffnet sein können und dies nur von einem abhängt, nämlich ob es das Wetter zulässt und die Gäste hart genug im Nehmen sind. Das Ergebnis der Umfrage zeigt die hohe Bereitschaft der Wiener Wirte für eine Neuregelung der Schanigärten in Wien", befand Vassilakou.

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