Der Mord an einer 54-Jährigen zeigt, wie schlecht unsere Behörden vernetzt sind.
Mit einer über elf Kilo schweren Eisenstange erschlug der Kenianer Francis N. (21) im Mai 2016 am Brunnenmarkt sein Zufallsopfer Maria E. (54). Der Täter ist inzwischen in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen worden, die eigens eingerichtete Soko hat am Dienstag ihren Abschlussbericht vorgelegt. Mit erschreckendem Ergebnis: Obwohl Francis N. einschlägig bekannt war, obwohl er zeitweise einsaß, obwohl jeder um seine Gefährlichkeit wusste und obwohl jeder seinen Aufenthaltsort kannte, blieben Polizei und Justiz tatenlos.
Schon 2011 wurden die psychischen Wahnvorstellungen des Kenianers in der U-Haft amtlich dokumentiert. Allerdings wurden die Befunde nicht weitergegeben. Zwei Jahre später wurde Francis N. erneut verurteilt. Das Gericht wurde explizit auf die paranoide Schizophrenie des Afrikaners hingewiesen. Doch erneut wurde er in die Obdachlosigkeit entlassen.
Sechs Wochen vor dem Mord an Maria E. fiel der Kenianer Polizeibeamten auf. Er hatte die Hosen herunter gelassen und war mit einer Axt bewaffnet. Doch er wurde wieder nicht aus dem Verkehr gezogen.