Im Burgenland werden immer mehr gestohlene Mofas und Mopeds sichergestellt, die über Österreich in den Osten geschmuggelt werden sollen.
An Grenzübergängen im Burgenland werden fast täglich zumeist in Italien, Spanien oder Portugal gestohlene Zweiräder sichergestellt. Seit Jahresbeginn wurden bei Grenzkontrollen landesweit 178 gestohlene Mofas im Gesamtwert von rund 263.000 Euro aus dem Verkehr gezogen, teilte das Landespolizeikommando Burgenland am Dienstag mit.
Regelrechter Wirtschaftszweig
Besonders während der Sommermonate
sei der - zu einem guten Teil auch gesetzeskonform durchgeführte - Transport
von Mofas aus dem süd-und westeuropäischen Raum nach Osteuropa aufgrund der
dort herrschenden Nachfrage ein regelrechter Wirtschaftszweig, bestätigte
ein Ermittler. Eine der Hauptrouten beim Verschieben von gestohlenen
Zweirädern gehe auch durch das Burgenland. Im Herbst ebben die Transporte
dann erfahrungsgemäß wieder langsam ab.
Tricks und Ausreden
Das Diebsgut werde manchmal mit einer Decke,
in anderen Fällen unter Sperrmüll getarnt. Schwierig sei es beim
Kontrollieren, wenn beispielsweise ein einzelnes Mofa in einem Kastenwagen
mitgeführt wird: "Man braucht das Gespür, dass da wirklich etwas dran ist",
so ein Ermittler. Mit Tricks werde manchmal auch versucht, die Polizei am
Blick ins Wageninnere zu hindern. Den Beamten wird beispielsweise erklärt,
dass leider eine Seitentür defekt sei. In einem anderen Fall sei eine
Behinderung vorgetäuscht worden, um die genaue Kontrolle unmöglich zu machen.
Lenkern, die mit einer illegalen Ladung erwischt werden, droht eine Strafverfolgung wegen Hehlerei. Wenn ein Diebstahl nachgewiesen werden kann, wird auch dieses Delikt angezeigt. Zumeist bekämen Grenzbeamte jedoch zu hören: "Ich bin ja nur der Fahrer." Die als Diebsgut ausgemachten Mopeds werden in Verwahrung genommen, um sie - falls es gelingt, sie auszuforschen - ihren Besitzern zurückzugeben.