Gemeinderat

Burgenland wählt am Sonntag

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170 Bürgermeistersessel und 3100 Mandate werden am Sonntag im Burgendland vergeben. Als Favoriten gelten SPÖ und ÖVP.

Im Burgenland finden am kommenden Sonntag Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen statt. Zum ersten Urnengang seit der Nationalratswahl und der gleichzeitig einzigen landesweiten Wahl heuer in einem Bundesland aufgerufen sind dabei insgesamt 251.339 Bürger in 170 von 171 Gemeinden. In Steinberg-Dörfl (Bezirk Oberpullendorf) wurde bereits im Vorjahr eine neue Ortschefin gekürt.

SPÖ und ÖVP kandidieren fast überall
Neben SPÖ und ÖVP - beide Parteien treten nahezu flächendeckend an - kandidieren in zahlreichen Ortschaften auch die Freiheitlichen und die Grünen sowie die erstmals antretende Freie Bürgerliste (FBL). Die Anzahl der Namenslisten ist gegenüber der Kommunalwahl 2002 deutlich gestiegen.

Um die 170 Bürgermeistersessel und 3.100 zu vergebende Mandate rittern vor allem SPÖ und ÖVP: Die Sozialdemokraten treten (die Liste "SPÖ und Unabhängige" in Tobaj nicht eingerechnet) in 169 Gemeinden an. Die ÖVP, die in der SP-Hochburg Tschanigraben auf eine Kandidatur verzichtet, kandidiert (nicht eingerechnet die VP-nahe Liste Rohr) in 168 Ortschaften.

BZÖ kandidiert nicht
Die Freiheitlichen bringen es diesmal auf 70 Kandidaturen, die Grünen auf 21. Die FBL tritt in 53 Orten an. Dazu kommen landesweit noch 34 sonstige Listen. Das BZÖ steht am 7. Oktober nicht auf dem Stimmzettel, einige seiner Funktionäre kandidieren für Namenslisten.

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Derzeit stellt laut Gemeindeabteilung die SPÖ 94 Ortschefs (einschließlich Steinberg-Dörfl), die ÖVP hält bei 73. In Bocksdorf, Bad Sauerbrunn und Rohr amtieren Namenslisten-Bürgermeister. In Deutschkreutz ist der mittlerweile aus der FPÖ ausgeschlossene Manfred Kölly - er kandidiert jetzt für die FBL - Ortschef.

2002 Rekord-Wahlsieg für SPÖ
Bei der vergangenen Gemeinderatswahl am 6. Oktober kam die SPÖ landesweit auf 49 Prozent der Stimmen und 1.556 Mandate. Die ÖVP erreichte 43 Prozent und erhielt 1.343 Gemeinderatssitze. Die FPÖ lag bei fünf Prozent und 96 Sitzen, die Grünen erreichten bei einem Stimmenanteil von knapp einem Prozent 13 Mandate.

Die SPÖ will nach dem "Rekord-Wahlergebnis" von 2002 ihren Vorsprung auf die ÖVP weiter ausbauen, formulierte Landeshauptmann Hans Niessl das Wahlziel der Sozialdemokraten. Die ÖVP spricht von "170 verschiedenen Wahlkämpfen". Man versuche, in jeder Gemeinde stärker zu werden, so Landesgeschäftsführer Dietmar Halper.

Mehr Kandidatinnen
Aus dem Urnengang gestärkt hervorgehen dürften jedenfalls die Frauen in den Gemeindestuben: Rund 1.150 Kandidatinnen schickt die SPÖ ins Rennen, knapp 1.050 die ÖVP. Mit 51,5 Prozent sind die Frauen bei den Grünen (insgesamt kandidieren 69 Frauen und 65 Männer) verhältnismäßig besonders stark vertreten.

Jugendliche ab 16 dürfen wählen
Bei der Kommunalwahl im Burgenland sind bereits zum zweiten Mal Jugendliche ab 16 Jahren wahlberechtigt. Beim Urnengang 2002 hatte das Burgenland bei der Wahlaltersenkung eine österreichweite Pionierrolle eingenommen. Auch auf den Kandidatenlisten hält die Jugend verstärkt Einzug: So kommen aus den Reihen der JVP drei Bürgermeisterkandidaten, etwa jeder zehnte Kandidat ist zwischen 18 und 27 Jahren. Die SPÖ stellt rund 1.100 Jugendkandidaten, derzeit sind etwa zehn Prozent aller SP-Gemeinderäte Jugendliche.

Wahlschluss ist am kommenden Sonntag im Burgenland um 17.00 Uhr. Ein Endergebnis wird um etwa 19.00 Uhr erwartet.

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