In Österreich

Mörder des zerstückelten Münchners gefasst

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Vor wenigen Tagen wurden zunächst zwei abgetrennte Arme, dann ein Rumpf entdeckt. Der mutmaßliche Mörder wurde jetzt im Burgenland festgenommen.

Ein mutmaßlicher Mörder aus Deutschland ist am Dienstagabend im Burgenland gefasst worden. Heiko K. (39) steht in Verdacht, im Jänner einen ehemaligen Kollegen getötet und zerstückelt zu haben. Die Identifizierung des Leichnams gestaltete sich äußerst schwierig, da Kopf, Beine und Arme vom Torso des Opfers abgetrennt waren. Im Zuge einer internationalen Zielfahndung klickten für den Gesuchten 100 Meter vor der Grenze zu Ungarn die Handschellen.

K., im vergangenen Jahr von Bayern nach Österreich gezogen, war nach der Tat mit dem Pkw des Opfers nach Italien geflüchtet. Dort wollte er zunächst vermutlich untertauchen. Nach einer "Blitz-Informationen" der Zielfahndung München, dass sich der Gesuchte wieder in Österreich aufhalten soll, setzten sich die Zielfahnder des österreichischen Bundeskriminalamtes (BK) auf die Spur des Flüchtigen, berichtete BK-Sprecher Helmut Greiner am Mittwoch.

Enge Zusammenarbeit
Durch die Zusammenarbeit zwischen dem Münchner Amtsgericht und der Staatsanwaltschaft Wien war es "innerhalb kürzester Zeit" möglich, die Zielperson zu lokalisieren, betonte Greiner. Der Verdächtigte versuchte noch, Richtung Ungarn zu flüchten. 100 Meter vor Verlassen des österreichischen Bundesgebietes wurde K. von Einsatzkräften der Polizeiinspektion Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) gestellt und verhaftet.

Der 35-jährige frühere Koch Markus Schindlbeck der "Schwaige" im Schloss Nymphenburg (München) war wahrscheinlich in seiner Wohnung im Münchner Stadtteil Giesing getötet worden. Schindlbecks abgetrennte Arme wurden von Passanten in der Isar entdeckt, der Rumpf wurde in Tschechien von einem Spaziergänger gefunden. Der Tatverdächtige hatte bei seiner Verhaftung Pass und Kreditkarte des Mordopfers bei sich, hieß es bei einer Pressekonferenz in München.

Mörder ist geständig
In einer ersten Vernehmung habe K. den Ermittlern berichtet, er habe den Kopf der Leiche in den Inn geworfen und die Beine in ein Waldstück bei Tschechien, sagte Kriminalhauptkommissar Richard Thiess laut Nachrichtenagentur AP. Darum bestehe "kein ernsthafter Zweifel", dass der Mann der Mörder sei. Die Polizei sucht nun nach den fehlenden Leichenteilen.

Die Ermittler waren dem mutmaßlichen Mörder auf die Spur gekommen, weil er mehrmals mit der Kreditkarte des Ermordeten gezahlt hatte. Beim Tanken wurde er von einer Videokamera gefilmt. Die Aufnahme war so gut, dass ihn ein Bekannter des Opfers identifizieren konnte.

Foto: (c) AP

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