Über Grenze nach Ungarn

Tierschützer "entführen" 500 Enten aus Jagdrevier

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Aktivisten trommelten die ­Tiere zusammen, um sie vor ­einer Triebjagd zu retten.

Bgd./Ungarn. Zwanzig Mitglieder des Verein gegen Tierfabriken (VGT) haben am Sonntag an der österreichisch-ungarischen Grenze 500 Zuchtenten nach Ungarn getrieben. Sehr zum Ärger lokaler Jäger, die sie bei einer kommenden Jagd ­gerne erschossen hätten.
 
Zaun. Der Hintergrund: Die Enten werden jedes Jahr im Sommer entlang der Leitha im Bereich Zurndorf und Nickelsdorf (Bez. Neusiedl am See) in Volieren gefangen gehalten. Dort werden sie von Jagdhelfern durchgefüttert und im Spätsommer abgeschossen. Kurz vor der Jagd wird die Einzäunung entfernt.
 

Tierschutzgesetz und
Fluss-Verunreinigung

 
Diesen Moment haben die Aktivisten genutzt, um die Enten „freundlich“ in die ungarischen Auen zu scheuchen. VGT-Obmann Martin Balluch dazu: „Das Aussetzen dient ausschließlich dem Jagdspaß.“ Die Tierschützer sehen einen klaren Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Unter anderem ist darin vorgesehen, dass ein in Gefangenschaft gezüchtetes Wildtier nicht ausgesetzt werden darf, wenn es in der Natur nicht überlebensfähig ist (§5 (2) 14a TSchG).
 
Wasserproben. Laut eigenen Angaben hat der VGT sechs Wasserproben aus der Leitha entnommen und in einem Labor analysieren lassen. Mit dem Ergebnis, dass die Entenkonzentration die Keimbelastung erhöht hat.
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