Werbefahrt

Vermeintliche Gratisreise war teuer und gefährlich

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Der übermüdete Busfahrer baute einen Unfall, ein Ehepaar musste 700 Euro zahlen, aufs WC durfte man auch nicht.

Als teuer und gefährlich hat sich eine vermeintliche Gratisreise entpuppt. Die Teilnehmer sind durch ein "Gewinnschreiben" geködert worden. Bei der Tour sind 3.000 Kilometer in vier Tagen zurückgelegt worden, der Busfahrer hat aus Übermüdung einen Unfall verursacht, informierte die burgenländische Landesrätin Verena Dunst am Samstag.

"Kostenlos"
Nur 98 Euro "Bearbeitungsgebühr" seien für den vier Tage dauernden "Urlaub" in Südtirol zu zahlen, alles andere sei kostenlos, so der Veranstalter. Dunst zufolge ist dann aber für jede Leistung ab kassiert worden: Vom Begrüßungscocktail über die Ausflüge, sämtliche Eintritte oder die Abendmenüs. Die vermeintliche Gratisreise habe einem Ehepaar aus dem Bezirk Jennersdorf 700 Euro gekostet.

Müder Busfahrer baut Unfall
Die Fahrt ans Reiseziel dauerte bereits satte 15,5 Stunden. "Ein Hotel zum Übernachten wurde erst auf Druck der Reisenden organisiert. Der Veranstalter wollte die Leute im Bus übernachten lassen", so Dunst. Die Unterkunft selbst sei ungepflegt gewesen, eine Heizung hätten die Zimmer nicht gehabt. Die Reise gipfelte schließlich in einem Verkehrsunfall. Der Busfahrer war einfach übermüdet. Immerhin ist niemand ernsthaft verletzt worden.

Werbefahrt
Bei einer Werbevorführung am Gardasee wurde versucht, den Teilnehmern Nahrungsergänzungsmittel um 1.200 Euro anzubieten. Der Gang auf die Toilette sei den Urlaubern untersagt worden. "Wenn Sie im Zuge einer Werbeveranstaltung eingesperrt werden, rufen sie die Polizei. Es handelt sich hierbei um den Straftatbestand des Freiheitsentzugs.", empfiehlt der burgenländische Konsumentenschützer Andreas Gold.

Laut Gold gibt es auch bei der Werbeveranstaltung selbst Bestimmungen. Es ist lediglich erlaubt, Produkte vorzuführen. Bestellungen aufnehmen und verkaufen ist verboten. Hat doch jemand etwas bestellt, so gibt es ein gesetzliches Rücktrittsrecht.

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