30 Meter abgestürzt - Bergopfer mussten 24 Stunden ausharren.
Ingrid und Hubert P. aus Tragöß kennen die Berge in ihrer Heimat eigentlich wie ihre Westentasche. Eine Schwester von Ingrid führt die Sonnschienalm, von der das Ehepaar am Dienstag zu einer Tour zur Hörndlalm aufbrach. Was allerdings niemand auf beiden Almen mitbekam, war, dass die beiden am Abend wieder zum Ausgangspunkt ihrer Wanderung zurückgehen wollten.
Abgekommen
In der einbrechenden Dunkelheit kamen die beiden Einheimischen vom Weg ab. Beim Versuch, das Gelände zu überqueren, übersah die 44-jährige Ingrid P. eine sogenannte Doline – und stürzte 30 Meter tief in den Felsschacht.
Kein Netz
Als ihr Gatte, der Holzunternehmer Hubert P. (48), ihr helfen wollte, fiel auch er in den tiefen Trichter, auf dessen Boden vollkommene Dunkelheit herrschte, wo es fünf Grad hatte – und wo kein Handynetz funktioniert. Fast 24 Stunden mussten die schwer verletzten Eheleute ausharren, bis sie von der Bergrettung gefunden wurden. Die 9-jährige Tochter, die auf der Sonnschienalm war, hatte sich fürchterliche Sorge gemacht und ihren großen Bruder Alexander angerufen, der die Retter alarmierte.
Tränen des Glücks
Einsatzleiter Hans Stockreiter zu ÖSTERREICH: „Als wir die beiden herausholten, weinten sie vor Glück.“
Ingrid P. kam mit Serien-Rippenbrüchen und einem angeknacksten Lendenwirbel (ohne Lähmungserscheinungen) ins LKH Bruck. Ihr Mann wurde im Spital in Amstetten wegen eines komplizierten Knie- und Beinbruchs schon zweimal operiert.