Verwirrung

Geheimnis um die U-Bahn-Bomber

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Kaum haben die Verfassungsschützer den Fall übernommen, wird alles unklar.

Die Vorgeschichte: Am 17. Juli belauscht ein arabisches Touristen-Ehepaar zufällig zwei Männer mit einem Koffer in der U1, die Arabisch sprechen. Das Ehepaar schnappt die Drohung „Bombe auf 5 Minuten gestellt“ auf.

Die Touristen verlassen darauf in der nächsten Station (Stephansplatz) die U-Bahn und alarmieren die Stationsaufsicht, die das Ganze immerhin so ernst nimmt, dass man die Polizei alarmiert, die die U-Bahn beim Eintreffen in der Endstation Reumannplatz sofort durchsucht. Die Station wird gesperrt, doch die Verdächtigen sind bereits über alle Berge.

Überwachungsfotos führen zu den Verdächtigen

Die Bevölkerung erfährt erst eine Woche später davon, dass Wien möglicherweise einem Sprengstoffanschlag in der U-Bahn knapp entkommen ist, als die Staatsanwaltschaft beschließt, die beiden Verdächtigen per ausgewerteten Überwachungsfotos zu suchen. Alle Medien bringen die unscharfen „Portraits“.

Plötzlich heißt es: 
»Ich hab' das nie gesagt«

Wenige Stunden danach stellt sich einer der beiden. Der zweite, dessen Identität den Behörden bereits bekannt ist, wird noch gesucht. Aus Insidern-Quellen ist anfangs zu vernehmen, dass jener Verdächtige, der freiwillig zur Polizei kam, sich insofern verantwortet habe, dass damals alles ein schlechter Scherz gewesen sei und dass man nur das Touristen-Ehepaar verarschen hatte wollen ...

Dann übernahm der Verfassungsschutz die Ermittlungen und schon ändert sich angeblich die Verantwortung des Mannes: „Er hätte das nie gesagt“, das mit der Bombe und den 5 Minuten, heißt es jetzt aus der Polizei-Pressestelle. „Das Pärchen muss sich verhört haben“. Alle anderen Details werden nicht mehr kommentiert, ja selbst, ob die Männer einen Koffer dabei hatten, ist plötzlich ein Geheimnis – weil es in Österreich keinen Terror-Alarm geben darf?

Am Montag drohte dem „U-Bahn-Bomber-Duo“ noch jeweils drei Jahre Haft wegen Landzwanges – weil sie die Bevölkerung in Furcht und Unruhe versetzten.

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