Wien

In Wien gestohlene Mio-Geige aufgetaucht

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Die 1737 hergestellte Geige ist eine der wertvollsten der Welt.

Eine im Westen Wiens bei einem Einbruch gestohlene Geige des Meisters Giuseppe Guarneri ist wieder aufgetaucht. Ein Händler hat sich bei der Polizei gemeldet, der die Geige von einer unbekannten Person erstanden hatte.

Nach dem wertvollen Instrument war in den vergangenen Tagen auch mit Fotos auf der Internetseite des Bundeskriminalamts gefahndet worden. Aufgrund der medialen Berichterstattung über den Coup schöpfte der Händler Verdacht, dass er die Guarneri-Geige in Händen halten könnte, und schaltete die Ermittler ein. Diese bekamen bald die Bestätigung, dass es sich um das laut Polizei rund 150.000 Euro teure Musikinstrument handelt. Experten jedoch beziffern die Geige mit einer Korpuslänge von 352 Millimetern im Millionenbereich. Bei einer vergangenen Versteigerung wurden Preise von bis zu 18 Millionen Dollar erzielt.

Nun läuft die Suche nach den Tätern auf Hochtouren. Nicht zuletzt deshalb gab sich die Exekutive mit Informationen sehr zurückhaltend.

Profi-Coup?

Den Tätern war es gelungen, das Instrument, das 1737 gebaut wurde, sowie vier historische Bögen (aus England, Frankreich und der Schweiz) mitgehen zu lassen. Ob es ein gezielter Coup oder Zufallstreffer war, sei unbekannt. Experten würden den Wert noch höher ansetzen als 150.000 Euro. Nur noch rund 150 Meisterwerke des Italieners Giuseppe Guarneri seien erhalten. Zwar gebe es unterschiedlich gute Violinen - unter zwei Millionen Euro sei aber momentan wohl kaum eines der Instrumente zu erstehen.

Unter den zehn teuersten Geigen der Welt befinden sich derzeit sechs Stradivaris und vier Guarneris. Bei einer Auktion wurde eine davon zuletzt um rund 14 Millionen Euro angeboten. Der Stargeiger David Garrett besitzt so ein seltenes Stück.

Legendärer Geigenbauer
Bartolomeo Giuseppe Guarneri del Gesu (1698 bis 1744) stammt aus einer traditionellen Cremoneser Geigenbauerfamilie. Sein Großvater, sein Vater, sein Bruder und sein Onkel bauten ebenfalls Geigen, doch seine gelten als die Meisterwerke der Familie. 1730 übernahm er die Familienwerkstatt. Seine besten Stücke sind laut Fachleuten erst nach 1734 entstanden. Bekannt sind seine Violinen dafür, dass sie etwas kleiner sind als herkömmliche Instrumente.

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