In Bleiburg/Kärnten

300 Polizisten bei umstrittenem Kroaten-Treffen

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Rund 15.000 Teilnehmer werden bei dem Treffen erwartet. Erstmals gibt es auch eine Gegendemo.

Bis zu 15.000 Teilnehmer werden am Samstag beim umstrittenen Kroaten-Gedenktreffen in Bleiburg an der slowenischen Grenze erwartet. Am Vormittag ist ein Totengedenken am Loibacher Friedhof, gegen Mittag eine Messe bei der Gedenkstätte am Loibacher Feld geplant. Erstmals soll heuer mit Beginn um 11.00 Uhr eine Gegendemonstration stattfinden - allerdings weit vom Treffen entfernt.
 

Faschistische Hintergedanken

Das Kroaten-Treffen ist seit Jahren in der Kritik, Gegner orten unter den Teilnehmern vermehrt solche, die die Veranstaltung nutzen um das faschistische Ustascha-Regime in Kroatien zu verherrlichen. Die Kirche hat auf die Kritik reagiert und politische Reden während der Messe verboten, weiters sind heuer das Tragen von Uniformen und Abzeichen, Transparente und auch der Ausschank von Alkohol sowie das Betreiben von Verkaufsständen im Umfeld der Veranstaltung untersagt. Fast 300 Polizisten sind heuer im Einsatz. Allein im vergangenen Jahr hatte es im Zusammenhang mit dem Treffen zwölf Anzeigen nach dem Verbotsgesetz und mehrere zusätzliche Anzeigen gegeben.

Massenmord

Anlass der Gedenkveranstaltung am Loibacher Feld ist die Ermordung Tausender Angehöriger der Ustascha-Miliz des faschistischen "Unabhängigen Staates Kroatien" (NDH) nach der Kapitulation Nazideutschlands 1945. Rund 40.000 geflüchtete Soldaten des NDH, Ustascha und reguläre Armee (Hrvatsko domobranstvo), die aufseiten Nazideutschlands gekämpft hatten, wurden in Bleiburg mit ihren Familienangehörigen von der britischen Besatzungsmacht an die kommunistischen Tito-Einheiten ausgeliefert. Tausende wurden an Ort und Stelle oder auf dem Rückmarsch nach Jugoslawien ermordet.
 

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