Kleines Rädchen im großen Suchtgifthandel

Drogen transportiert: Drei Jahre Haft für Kärntnerin

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Eine 26-jährige Kärntnerin wurde wegen Suchtgifthandels zu drei Jahren Haft verurteilt.

Klagenfurt. Wegen Suchtgifthandels ist am Donnerstag am Landesgericht Klagenfurt eine 26-jährige, bisher gerichtlich unbescholtene, Kärntnerin zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Die Frau war geständig, insgesamt zwei Kilogramm Heroin von einem Kurier übernommen und teilweise weiterverkauft zu haben. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Die Angeklagte, sie ist nach eigenen Angaben seit 2012 heroinabhängig, sagte, sie sei in die Szene hineingerutscht. 2018 hatte sie einen Mann kennengelernt, der mittlerweile selbst eine mehrjährige Haftstrafe wegen Drogenhandels absitzt. Laut Staatsanwältin Sandra Agnoli hatte dieser aus dem Gefängnis weiter das Geschäft kontrolliert - seine Lebensgefährtin heuerte schließlich die 26-Jährige für die Suchtgifttransporte an. Vier Mal hatte die Angeklagte jeweils 500 Gramm Heroin mit einem vergleichsweise hohen Reinheitsgehalt transportiert.

Staatsanwältin Agnoli bezeichnete die 26-Jährige als "kleines Rädchen im großen Suchtgifthandel". Als Lohn habe sie selbst nur Heroin bekommen: "Sie war keine Großverdienerin, aber sie hat mitgeholfen." Bei der Menge der Drogen drohe eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren: "Wir sind hier im Bereich der Schwerstkriminalität."

"Zwei Kilogramm sind eine unglaublich große Menge. Wenn man bedenkt, dass bei einem Einzelverkauf ein Gramm der Droge weitergegeben wird, kann man sich ausrechnen, wie viele Personen vergiftet werden konnten", sagte Richter Christian Liebhauser-Karl in seiner Urteilsbegründung. Üblicherweise sei bei Personen, die zum ersten Mal verurteilt werden, ein Drittel der Höchststrafe die Maßschnur: "Wir sind aber wesentlich darunter geblieben, aus dem Grund, dass Sie voll geständig waren und Ihre Mittäter belastet haben", so der Richter weiter. Die Frau werde auch noch in weiteren Prozessen gegen andere Drogenhändler ihre Aussage machen, kündigte er an.

Die 26-Jährige nahm das Urteil an, Staatsanwältin Agnoli erklärte Rechtsmittelverzicht.
 

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