Mobbing-Skandal

Mädchen (14) zu Unrecht in Haft?

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Der größte Mobbing-Skandal Österreichs scheint sich in Luft aufzulösen.

Kärnten. Der Fall hatte im vergangenen Jahr europaweit für Aufsehen gesorgt, zum Prozess erschienen Fernsehteams aus dem Ausland. In Klagenfurt soll eine Clique von Teenagern einen Mitschüler (15) über Monate systematisch gemobbt haben. Drahtzieherin soll eine 14-jährige Mitschülerin gewesen sein. Ihr wurde sogar vorgeworfen, über Facebook einen Schlägertrupp rekrutiert zu haben, der den 15-Jährigen mehrfach verprügelte.

Als in den sozialen Netzwerken schließlich auch noch ein Kopfgeld von 6.500 Euro auf den Burschen ausgesetzt wurde, schritt die Justiz ein. Die beschuldigte Schülerin wurde in Untersuchungshaft gesteckt. Nicht zuletzt deshalb, weil sie bei der Polizei ein Geständnis abgelegt hatte.
 

Opfer wollte mehr
Aufmerksamkeit

Wie dieses zustande gekommen war, wird wohl noch einmal genau unter die Lupe genommen werden müssen. Denn inzwischen scheint klar, dass der 15-Jährige die Mobbing-Attacken gegen sich erfunden hatte. Die Prügel, die er bezogen hatte, soll er selbst bewusst provoziert haben. Motiv: Er wollte in der Familie und im Bekanntenkreis Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
 
Zwei Prozesse fanden in der Causa am Landesgericht Klagenfurt statt. Die mutmaßliche Drahtzieherin wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Ebenso lange hatte sie in U-Haft gesessen, weshalb der Teenager freigelassen wurde.
 
Ob der Fall neu aufgerollt werden muss und was mit dem 15-Jährigen geschieht, ist noch unklar.
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