Knapp vor seinem Todestag sorgt Jörg Haiders Obduktionsbericht für Wirbel. Haiders Familie tobt. Experten: Skandal hilft dem BZÖ.
Kurz vor Jörg Haiders erstem Todestag sorgt sein Obduktionsbericht für jede Menge Wirbel. NEWS hatte Details des Aktes veröffentlicht. Jörg Haiders Schwester, Ursula Haubner, kontert im ÖSTERREICH-Gespräch („Sauerei“) und kündigt eine Anzeige gegen die Klagenfurter Staatsanwaltschaft an, der sie unterstellt, das Material an das Magazin weitergegeben zu haben.
ÖSTERREICH: Was sagen Sie zur Veröffentlichung von Jörg
Haiders Obduktionsbericht? |
Was mit diesem Bericht ein für alle Mal amtlich ist: Jörg Haiders Tod war ein Unfall – und das Opfer war zum Unfallzeitpunkt – am 11. Oktober 2008 – stark alkoholisiert.
Haider-Schwester zeigt Staatsanwaltschaft an
Im vergangenen Jahr
waren auf ominösen Internetseiten immer wieder Verschwörungstheorien
über Haiders Tod in Umlauf. Mal war von K.-o.-Tropfen die Rede, mal von
einem manipulierten Auto, dann wieder von Schüssen auf Haiders VW Phaeton.
All dies ist in dem Polizeiakt Punkt für Punkt widerlegt. Haiders Vertrauter
Stefan Petzner hatte stets bezweifelt, dass Haider auch Alkohol im Magen
hatte. Der Bericht stellte 7,59 Promille (!) im Magen fest.
Bewusster Wirbel als BZÖ-Unterstützung?
Petzner
erklärt jetzt im ÖSTERREICH-Gespräch: „Für mich enthält der Bericht
Widersprüche.“ Und er glaubt, dass man dem BZÖ mit der Veröffentlichung „vor
der oberösterreichischen Landtagswahl schaden“ wollte. Experten gehen aber
davon aus, dass der Wirbel dem BZÖ in Oberösterreich sogar helfen könnte:
Denn es könnte zur „Solidarisierung“ mit seiner empörten Schwester Haubner
kommen. Sie ist BZÖ-Spitzenkandidatin in Oberösterreich.
"Sehe im Bericht Widersprüche" Daraufhin wurde er vom Landesverfassungsschutz Kärnten – wie ÖSTERREICH berichtet hatte – einvernommen. Petzner behauptete damals, Haider habe knapp vor seinem Tod „brisante Informationen über Banken“ erhalten. Vor allem aber behauptete Petzner, dass Jörg Haider in seiner Todesnacht am 11.Oktober 2008 keinen Alkohol im Magen gehabt habe. Eine These, die durch den Obduktionsbericht nun endgültig widerlegt wird. Haider hatte vielmehr zum Zeitpunkt seines tödlichen Unfalls 7,59 Promille im Magen.
Petzners Meinung Mehr wolle er – derzeit – „nicht dazu sagen“. Das BZÖ wolle sich erst mit Haiders Familie beraten. |