Die Kindesmutter vermutet eine „Intrige“ einer Lehrerin.
Ein Mann soll sich an seiner heute elfjährigen blinden Tochter vergangen haben. Der 35-Jährige stand wegen dieser schwerwiegenden Anklage am Donnerstag in Klagenfurt vor einem Schöffensenat. Der Angeklagte plädierte auf nicht schuldig.
Lehrerin anvertraut
Laut Anklage soll er seine Tochter vor zwei
Jahren unsittlich am Geschlecht berührt haben. Damals lebten der Angeklagte,
dessen Lebensgefährtin und die gemeinsame Tochter Nicole auf einem alten
Bergbauernhof im Lavanttal. Das Mädchen vertraute sich danach einer Lehrerin
an, die dann sofort das Jugendamt einschaltete.
Mutter widerspricht
Die Mutter der Elfjährigen sieht die Sache
allerdings anders: Ihr Lebensgefährte sei sicher unschuldig, die Lehrerin
habe der damals neun Jahre alten Nicole „vorgesagt haben, was geschehen sein
soll“, so die Mutter vor dem Schöffensenat. Richter Manfred Herrenhofer
wollte von der Mutter wissen, warum sie nicht zugestimmt habe, ihre Tochter
von einem Gynäkologen untersuchen zu lassen, damit Klarheit geschaffen
werde. Die Frau schwieg eisern. Richter Herrenhofer mahnte: „Sie werden mit
der Ungewissheit leben müssen, ein ganzes Leben lang.“ Einen Versuch zu
klären, was das Kind in der Schule ihrer Lehrerin anvertraute, hat es
offenbar nie gegeben. Der Prozess wurde vertagt.