Insgesamt 27 268 gerichtliche Verurteilungen gab es 2023 in Österreich. Das bedeutet ein Plus von 3,1 % gegenüber dem Jahr 2022.
25 033 Straftäter wurden hierzulande im Jahr 2023 gerichtlich verurteilt, ihnen lagen insgesamt 44 376 Delikte zugrunde. Laut Statistik Austria sind die Zahlen nach dem pandemiebedingten Tiefstand heuer um mehr als 3 Prozent gestiegen, bewegen sich dennoch um 8 Prozent unter dem Niveau von 2019.
Spitzenreiter: Strafbare Handlungen
Wie in den Jahren zuvor bildeten strafbare Handlungen gegen fremdes Vermögen (13 850 bzw. 31,2 %) sowie strafbare Handlungen gegen Leib und Leben (8 206 bzw. 18,5 %) die größten Deliktgruppen im Jahr 2023. Während bei Mord (+21,6 %) und Körperverletzung (+2,5 %) erschreckende Zuwächse verzeichnet wurden, waren fahrlässige bzw. grob fahrlässige Tötung (−18,7 %) und absichtliche schwere Körperverletzung (−10,3 %) rückläufig.
Einen starken Anstieg gab es auch bei strafbaren Handlungen gegen fremdes Vermögen (+10,2 % bzw. +1 280 Delikte), wo insbesondere die Delikte Diebstahl (+19,7 %) sowie gewerbsmäßiger Diebstahl und Diebstahl im Rahmen einer kriminellen Vereinigung (+26,2 %) angestiegen waren. Ebenso mehrten sich Delikte gegen das Fremdenpolizeigesetz (FPG; +45,0 %), allen voran bei der Schlepperei.
Großteil der Verurteilten männlich und über 20 Jahre
Männer machten mit 84,3 Prozent der im Jahr 2023 verurteilten Personen die überwältigende Mehrheit aus. Insgesamt waren 85,7 Prozent der Verurteilten zum Tatzeitpunkt über 20 Jahre alt. Im Jahresdurchschnitt 2023 betrug der Anteil der Jugendlichen 4,4 Prozent.
8 Prozent der Verurteilten wurden mehr als einmal verurteilt. Mehr als die Hälfte der verurteilten Personen (57,5 %) hatte bei der ersten Verurteilung im Jahr 2023 keine Vorverurteilung durch ein österreichisches Gericht. Laut Statistik Austria war der Anteil jener, die in einem Zeitraum von vier Jahren nach der Haftentlassung bzw. Verurteilung neuerlich durch ein österreichisches Gericht verurteilt wurden, bei 30 Prozent. Damit sank hier die Quote gegenüber dem Vorjahr um gut ein Prozent.