Missbrauchs-Kampagne

#metoo: Jetzt klagt Österreicherin an

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Werbebranche: "Sexistischer Bullshit".

„Knöpf mal bisschen die Bluse auf, man kann ja nix sehen“ oder „So viel Hose für so schöne Beine“ – das sind Sprüche, die Ashley Winkler im Job fast täglich über sich ergehen lassen muss. Jetzt hat die 30-jährige Grazerin die Nase voll: In einer Reihe von 50 Tweets lässt sie ihrem Ärger über 12 Jahre sexuelle Belästigung in der Werbebranche freien Lauf – die mutige Aktion, inspiriert durch die #metoo-Debatte, ließ sogar deutsche Medien aufhorchen.

»Führe darüber Buch, seit ich eine Schülerin war«

„Ich führe seit Jahren Buch darüber, schon als Schülerin. Ich habe sozusagen sexistische Aussagen gesammelt“, verrät die Grafikerin dem Spiegel. Den „Thread“ auf ihrem Twitter-Profil titelt Winkler mit „Sexistischer Bullshit in der Arbeitswelt“ – die Werbebranche sei da „sicherlich schwierig“, befindet die junge Frau. So würden Frauen bei der Einstellung, obwohl das gesetzlich verboten ist, nach ihrer Familienplanung gefragt oder zum Kaffeeholen und Aufräumen in die Küche geschickt.

Grapschen. In einer Agentur wird Winkler geraten, mit dem Kunden zu flirten („er mag es gerne, wenn Mädels das tun“), und in einer anderen untersagt ihr der Chef, „ungeschminkt und im Pulli“ ins Büro zu kommen. Doch bei sexistischen Sprüchen bleibt es nicht: Bei einer Weihnachtsfeier greift ihr der Chef an den Hintern: „Bei deinem Stundensatz sollt schon was extra dabei sein.“

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