Augenzeugin

Natascha: Gab es zwei Täter?

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Die ÖSTERREICH-Serie über den Fall Kampusch bewegte das ganze Land.

Die Schülerin Ischtar A. ist die einzige Augenzeugin der Entführung. Sie behauptet bis heute, zwei Personen gesehen zu haben. Am Tag der Entführung berichtet sie ihrer Mutter, dass sie gesehen habe, wie ein Mädchen zur Tatzeit in ein Auto gezerrt worden sei. Am 3. März 1998 schildert Ischtar A., was sie gesehen hat:

Zeugin erzählt
„Ich bin gestern am 02.03. 1998 kurz nach 07.00 Uhr von zu Hause weggegangen, um zur Straßenbahnlinie 25 zu gehen um zur Schule zu fahren. Ich war in der Mitte der „Hundewiese“ auf dem Rennbahnweg, als ich ein Mädchen sah, dass in gleicher Höhe ging wie ich, jedoch auf der anderen Gehsteigseite. Das Mädchen, das ich vorher noch nie gesehen hatte, dürfte ca. 10 Jahre alt gewesen sein.

Sehen konnte ich, dass auf der Seite des Mädchens ein großes hohes Auto, weiß lackiert, sah wie neu aus, mit schwarzen Scheiben, Kennzeichen unbekannt, geparkt war. Auf der Fahrerseite saß ein Mann, den ich nicht sehen konnte, weil sein Gesicht nach links gedreht war. Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt auf gleicher Höhe auf der anderen Straßenseite. Als sich das mir unbekannte Mädchen in Höhe dieses Autos bei der Beifahrertür befand, ging die Schiebetür des Autos auf.

Entführung
Dann beschreibt die Schülerin die Entführung: „Sehen konnte ich nur, dass das Mädchen von rückwärts an beiden Oberarmen gepackt und in das Auto gezerrt wurde. Hören konnte ich, dass das Mädchen 1x ganz laut um Hilfe rief. Sehen konnte ich, dass das Mädchen nun im Auto war und die Schiebetür geschlossen wurde. Das Auto wackelte mit dem „Hinterteil“. Dann startete das Auto und fuhr mit sehr viel Gas und ganz schnell aus der Parklücke und fuhr zum Kreisverkehr und anschließend in eine Seitengasse hinter der Hundewiese und weiter. (...)

In der Schule erzählte ich meine Beobachtung den Freundinnen, die mir aber nicht glaubten. Daher sagte ich es meiner Klassenlehrerin Frau R. Margit. Sie glaubte auch, dass es der Vater des Mädchens war. Als ich gegen 18.00 Uhr nach Hause kam, erzählte ich auch meiner Mutter, was ich am Morgen beobachtet habe.

Zweite Zeugin
Auch eine zweite Zeugin, Bettina H., sieht am Tattag einen weißen Wagen. Trotz der genauen Beschreibung des Wagens gelingt es der Polizei nicht, ein Fahrzeug auszuforschen, auf die die Beschreibung passt: „Es konnte in der Umgebung jedoch kein Fahrzeug gefunden werden, welches sowohl den von ihr beschriebenen höheren Aufbau als auch hinten ein durchgehendes Fenster (Heckklappe) hatte.“

Einen Umstand aber vergessen die Beamten. Hat die Zeugin Ischtar A. nacheinander zwei weiße Kleinbusse gesehen und sie später für einen gehalten? Ein wichtiges Detail, das bis heute nicht hundertprozentig ausrecherchiert worden ist.

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