Hunde eingeschläfert

2 Rottweiler zerfleischten eine Frau

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Schon wieder wurde ein Mensch Opfer von Kampfhunden. Diesmal waren es zwei Wachhunde, die eine Frau totbissen. Offenbar wurden die Tiere schlecht gehalten.

Eine entsetzliche Tragödie spielte sich Donnerstagabend in der Marktgemeinde Lassee im Bezirk Gänserndorf im Marchfeld ab. Maria H. ging abends, wie so oft, auf den Lagerplatz der Dachdeckerfirma ihres Sohnes. Was sich dann abspielte, ist noch nicht geklärt. Es muss jedenfalls schrecklich gewesen sein.

Faktum ist, der Platz wird seit Jahren von zwei Rottweilern bewacht - damit sich niemand dem Holzplatz nähert. Entdeckt wurde der Torso der 78-jährigen Weinviertlerin von einer jungen Frau, die mit den nun wild gewordenen Hunden sogar hin und wieder spazieren ging. Das wollte sie auch am Donnerstagabend. Doch dabei machte sie die schreckliche Entdeckung.

Ursache wird nie geklärt
Die beiden Hunde dürften kurz davor ausgerastet und über die Mutter des Dachdeckers hergefallen sein. Sie wurde regelrecht zerfleischt und hatte null Überlebenschance, wie auch der sofort herbeigerufener Arzt und die Helfer des Arbeitersamariterbundes bestätigten.

Der Grund für die Attacke wird wohl nie definitiv feststehen. Für den tragischen Unfall gibt es keine Zeugen. Der genaue Hergang werde sich nicht klären lassen, hieß es am Freitag bei der Polizei. Die 78-Jährige dürfte von den Hunden angefallen worden sein, als sie in den Innenhof des Anwesens treten wollte.

Hunde bereits eingeschläfert
Wie das Hundemagazin "Wuff" berichtet wurden die beiden Rottweiler durch Zivilschutz "mannscharf" abgerichtet gewesen sein, einer nicht beim Österreichischen Kynologenverband registrierten Zucht entstammen und zudem schlecht gehalten gewesen sein.

"Wuff" zeigte sich außerdem verwundert, dass die Leiche der 78-Jährigen zur Beerdigung freigegeben worden sei und die Hunde bereits eingeschläfert seien. Es stelle sich die Frage, warum das Opfer nicht obduziert werde, zumal es vielfältige Gründe für diesen Unfall geben könnte. Das Magazin in seiner Stellungnahme: "Beispielsweise könnte die 78-jährige Frau primär einem Herzinfarkt erlegen sein, und die Hunde dann erst die tote Frau angefallen haben, wie bereits mehrfach geschehen und aus Unfallberichten aus Frankreich und Großbritannien bekannt ist." Die tatsächliche Todesursache sei jedenfalls zu klären. Auch die Rottweiler müssten obduziert werden.

Blutige Serie
Das Unglück erinnert an eine Reihe weiterer Unfälle mit Hunden in den letzten Monaten. Allein in Niederösterreich gab es drei weitere Attacken.

2. September 2009
Drei Pitbullterrier attackieren eine Dreijährige im Bezirk Lilienfeld. Das Mädchen wurde durch Bisse am Kopf, Hals, im Gesicht und am Ohr schwer verletzt. Der Hundehalter ist Mitte Jänner - nicht rechtskräftig - zu zwei Monaten bedingter Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der Mann bekannte sich schuldig.

13. November 2009
Im Bezirk Horn wird ein einjähriges Mädchen durch Bisse eines Rottweilers so schwer verletzt, dass es nach der Einlieferung ins Landesklinikum Horn starb. Das Kind war vom privaten Hund im Familienverband attackiert worden. Der Vater des Opfers ist Hundeführer bei der Polizei.

9. Dezember 2009
Am 9. Dezember wurde in Gloggnitz eine 31 Jahre alte Joggerin von zwei Rottweilern angefallen und gebissen. Die Frau musste verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Tiere sollen zuvor auch einen 51-jährigen Mann attackiert haben, der sich jedoch in sein Auto retten habe können.

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