Nicht erste Straftat

Brutaler Überfall auf Post-Partner: 18 Jahre Haft

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Urteil des Landesgerichts Wiener Neustadt nicht rechtskräftig.

Wegen schweren Raubes ist ein 55-Jähriger am Donnerstag nach Angaben des Landesgerichts Wiener Neustadt nicht rechtskräftig zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Dem Mann war der brutale Überfall auf einen Post-Partner im Oktober 2017 in Breitenfurt (Bezirk Mödling) zur Last gelegt worden. Das hohe Strafausmaß war seinem massiv getrübten Vorleben geschuldet.
 
Laut Anklage soll der Beschuldigte seinem Opfer mit den Worten "I blos dir das Gehirn raus, schau mich nicht an" eine Pistole an den Kopf gehalten und gefordert haben, das Bargeld aus der Kassenlade auf den Boden zu legen. Er erbeutete 10.700 Euro und entkam.
 

Schon einmal zu 15 Jahren verurteilt

Nach seiner Festnahme Anfang November war der Mann aus Wien-Ottakring zu dem Raub nicht geständig, gab aber nach Angaben der Ermittler eine erpresserische Entführung der Ehefrau eines Bank-Filialleiters in Wien vor 23 Jahren zu. Das Opfer war damals nach der Zahlung von einer Million Schilling (72.672,83 Euro) freigelassen worden. Für eine zwei Monate später verübte Entführung eines Juwelier-Ehepaares in Wien wurde der Mann zu 15 Jahren Haft verurteilt. Er hatte damals auf der Flucht einen Polizeibeamten durch einen Schuss lebensgefährlich verletzt.
 
In Sachen Raub in Breitenfurt war ein erster Verhandlungstermin in Wiener Neustadt im Juli geplatzt, weil der Angeklagte laut Medienberichten kurz vor Beginn Rasierklingen geschluckt hatte. Die Entführung war am Donnerstag kein Thema.
 
Der Mann, der mit 15 das erste Mal straffällig geworden war, sei aufgrund von DNA-Spuren und Fingerabdrücken am Tatort, am Fluchtfahrzeug und an der Kleidung des Überfallenen ausgeforscht worden. Der 26-Jährige schilderte vor Gericht die durchlittenen traumatischen Minuten.
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