Belästigung?

Eklat in der Therme Laa - Rauswurf nach Homo-Kuss

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Nur zärtliches Geplänkel zwischen zwei schwulen Männern oder Belästigung der Gäste? Am Sonntag kam es in der Therme Laa zum Eklat.

Die Therme in Laa an der Thaya war Sonntagabend gut gefüllt, Dutzende Niederösterreicher suchten einen chilligen Wochenendausklang im warmen Wasser. Auch Rene und Philipp, zwei homosexuelle Männer.

Doch gegen 19 Uhr kam es zum Eklat. „Wir haben uns liebevoll im Pool geküsst, und es hat niemanden gestört, weil sich auch heterosexuelle Pärchen küssten. Doch plötzlich stand der Bademeister da und forderte uns – zwar sehr höflich, aber bestimmt – auf, die Therme zu verlassen“, schildern die beiden, die sich nun über eine Antidiskriminierungs-Plattform zur Wehr setzen wollen. Die Thermenleitung sieht den Vorfall nicht ganz so harmlos. Direktorin Bettina Spies im Gespräch mit ÖSTERREICH: „Also, das hatte mit einem Kuss nicht mehr viel zu tun. Erstens waren die beiden Herren alkoholisiert, und sie waren sowohl in der Sauna als auch in unserem Außenpool sexuell sehr provokant.“

Innige Küsse
Auch Gäste fühlten sich belästigt, berichtet Managerin Spies. Das wiederum wollen die beiden Homosexuellen, die sich von der Thermenleitung tief enttäuscht zeigen, nicht bestätigen. Im Gegenteil: „Zwischen all den schmusenden heterosexuellen Paaren, die sich teilweise sehr innig berührten und küssten, hat sich niemand durch uns gestört gefühlt. Wir haben auch nicht für Blicke oder gar Beschwerden gesorgt“, sind sich Rene und Philipp einig. Die Antidiskriminierungs-Plattform, die von den unliebsamen Gästen um Hilfe gebeten wurde, umschreibt ihr Verhalten geradezu lyrisch. „Ein unschuldiges Küsschen im Wasser veranlasste den Bademeister, die beiden hinauszugeleiten.“

Zielgruppe
Dass die Therme Laa sogar Homosexuelle als Zielgruppe hat und „Menschen jeder sexuellen Orientierung bei uns gern gesehen sind“, wie Direktorin Spies unterstreicht, wollen Philipp und Rene nicht mehr so recht glauben. Doch Spies stellt unmissverständlich fest: „Die beiden haben sich daneben benommen. Das hatte nichts damit zu tun, dass sie schwul sind.“

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