Advent-Anschläge

IS-Fan verriet Terror-Duo

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Ein serbischer Häftling belastet zwei tschetschenische Kampfsportler schwer.

Die beiden Tschetschenen sitzen derzeit in Haft: Ahmed A. (25) und Alik B. (31). Beide sind durchtrainierte Kampfsportler. Käfigboxer. Sie wurden von einem serbischen Häftling in der Justizanstalt Hirtenberg schwer belastet. Der Serbe, der als IS-Fanatiker beschrieben wird, hat gegenüber Beamten angegeben, dass die beiden Tschetschenen Anschläge rund um Weihnachtsmärkte in Wien planen.
Darauf wurden – wie ausführlich berichtet – die beiden Männer Mitte der Woche festgenommen.

Anschläge zwischen Weihnachten & Silvester

Verschlussakt. „Es wurde rasch auf die Hinweise reagiert“, sagt Christoph Pölzl, Sprecher des Innenministeriums zu ÖSTERREICH. Bei der Haft handelt es sich um eine vorbeugende Maßnahme. Sie wurde wegen „Tatausführungsgefahr“ verhängt.

Gemeinsam sollen die beiden zwischen Weihnachten und Silvester Attentate auf Märkte geplant haben. Für Wolfgang Blaschitz, Anwalt von Ahmed A., sind die Vorwürfe allerdings „ein Schmarrn der Superlative“. Er hält die Anschuldigungen für erfunden, „da ist absolut nichts dran“. Nach seinen Informationen gab es lediglich Kontakte zwischen Alik B. und dem in Hirtenberg inhaftierten Serben. Aber auch der mutmaßliche Komplize soll jegliche Anschlagspläne vehement bestritten haben.

Staatsanwaltschaft und Ministerium schweigen eisern

Jedoch: Anwalt Blaschitz hatte bisher noch keine Einsicht in den Akt der Staatsanwaltschaft Wien. Deren Sprecher Erich Habitzl gibt sich äußerst bedeckt: „Aus kriminaltechnischen Gründen gibt es keine Informationen.“ Ministeriums-Sprecher Pölzl sagt zu ÖSTERREICH: „Es handelt sich um einen Verschlussakt.“

Ahmed A. ist ein bekannter „Käfig-Kämpfer“ (MMA). Die meisten seiner Fights hat der 25-Jährige bislang gewonnen. Er gilt in Wien als voll integriert. Laut Anwalt Balschitz soll er bisher auch polizeilich noch nie aufgefallen sein. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Ministeriumssprecher: "Verstärkte Einsätze"

Christoph Pölzl, Sprecher des Innenministeriums, über die Terrorgefahr.

ÖSTERREICH: Werden Weihnachtsmärkte jetzt strenger überwacht?

Christoph Pölzl: Österreichweit gibt es für jeden Weihnachtsmarkt ein eigenes Sicherheitskonzept, das ständig erneuert wird. Einerseits sind die baulichen Maßnahmen mit Betonsperren oder Pollern verstärkt worden. In Wien sind die Betonblöcke als Geschenkspackerln verkleidet. Andererseits sind mehr Polizeistreifen unterwegs. Das sind einerseits uniformierte Beamte, aber auch Beamte in Zivil. Sie sind auch gegen Taschendiebe im Einsatz.

ÖSTERREICH: Wie konkret war die Terrorbedrohung?

Pölzl: Unsere Beamten haben rasch reagiert. Wenn wir einen Hinweis bekommen, wie es in diesem Fall gewesen ist, gehen wir dem sofort nach.

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