Mord in NÖ

Ehefrau Messer in den Hals gerammt - Mann gesteht

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Staatsanwaltschaft stellte U-Haft-Antrag - 49-Jährige intensivmedizinisch betreut.

Nach der Messerattacke auf eine 49-Jährige im Bezirk Krems-Land am Montag hat der Tatverdächtige bei der polizeilichen Einvernahme ein Geständnis abgelegt. Zum Motiv des 50-jährigen Ehemanns der lebensgefährlich verletzten Frau gab Franz Hütter von der Staatsanwaltschaft Krems auf APA-Anfrage aus Opferschützgründen keine Auskunft. Ein U-Haft-Antrag sei am Dienstag gestellt worden, sagte Hütter.

 

Video zum Thema: Messer-Attacke: Frau schwebt in Lebensgefahr

 

Der mutmaßliche Täter wurde noch am Montag in die Justizanstalt Krems eingeliefert. Das Opfer wurde nach Angaben der Niederösterreichischen Landeskliniken-Holding im Universitätsklinikum St. Pölten am Dienstag weiterhin intensivmedizinisch betreut. Über den genauen Zustand der 49-Jährigen gab es keine Auskünfte.
 
Der Beschuldigte hatte seine Ehefrau Montagfrüh mit einem Messer im Halsbereich lebensgefährlich verletzt. Nach einigen Stichen hatte der 50-Jährige vom Opfer abgelassen und sich ins Freie begeben. Laut Polizei verständigte er von dort aus die Rettungskräfte. Der Mann wurde an Ort und Stelle festgenommen.

Das Opfer schwebt noch immer in Lebensgefahr

Laut Polizeisprecher Heinz Holub soll er dort selbst den Notruf gewählt haben. Zum Motiv der Tat, die sich in dem Mehrfamilienhaus gleich neben dem Gemeindeamt abspielte, gibt es noch keine Erkenntnisse. Sofort wurde das Opfer mit dem Notarzthubschrauber ins Uni-Klinikum St. Pölten geflogen. Laut Polizei war ihr Zustand gestern Nachmittag noch immer kritisch – aber stabil.

89 % der Opfer weiblich

Die Gewalt-Welle gegen Frauen reißt noch immer nicht ab. Heuer wurden in Österreich bereits 35 Morde gezählt. 31 der Opfer sind weiblich – das sind 89 Prozent aller Getöteten. In keinem anderen europäischen Land ist der Anteil an Frauen bei tödlichen Gewaltverbrechen höher als bei uns.

Psychiaterin: "Männer können schlechter Opfer sein als Frauen"

oe24.TV: 35 Morde in Österreich, 31 Opfer sind Frauen. Zuletzt der Mord in Salzburg, wo eine junge Frau hingerichtet wurde …

Sigrun Rosmanith: In Salzburg war es eine geplante Handlung, keine Tat im ­Affekt, der Täter hat gewartet. Tatsache aber ist, dass es immer mehr Morde an Frauen gibt.

oe24.TV: Woran liegt das?

Rosmanith: Dass so viele Frauen betroffen sind, liegt wohl an unserer Wandlungszeit. Frauen haben gelernt, ihre Wünsche zu artikulieren, sind nicht mehr in solcher Abhängigkeit von Männern, sie trennen sich. Für viele Männer ist das eine tiefe Kränkung. Für sie sind Frauen noch immer Besitz. Männer können schlechter Opfer sein als Frauen, wir sind es gewohnt.

oe24.TV: Meist ist die Tatwaffe ein Messer, wie beim Mordversuch in NÖ …

Rosmanith: Messer sind immer griffbereit, deshalb. In NÖ war es wohl eine reine Beziehungstat.

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