Ehefrau erstochen

Mord, weil sie nicht mit ihm redete

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Zehn Tage sprach sie kein Wort mehr mit ihm – es war das Todesurteil für eine Mutter.

NÖ. Der Mord an seiner Ehefrau war von langer Hand geplant: Der Mazedonier Xhemajl M. aus Mautern fuhr mit dem Auto eigens zu einem Waffenhändler in Krems, um ein beidseitig geschliffenes Messer der Marke „Smith & Wesson“ um 49,90 Euro zu kaufen. Damit soll der zweifache Familienvater am 21. Jänner auf einem Diskonter-Parkplatz in Tulln seine Frau Zemire mit 14 Stichen regelrecht hingerichtet haben.

Laut Anklage der Staatsanwaltschaft St. Pölten war dem Mord ein jahrelanges Martyrium des Opfers vorausgegangen. Immer wieder war die 32-Jährige von ihrem Mann geschlagen und auch verletzt worden. Zweimal wurde der Mazedonier deswegen gerichtlich verurteilt, schließlich reichte es dem Opfer nach zwölfjähriger Ehe. Sie bewirkte ein Betretungsverbot für ihren brutalen Mann und beschloss, endgültig alle Brücken abzubrechen. Vor ihrem Tod sprach sie zehn Tage lang kein einziges Wort mehr mit Xhemajl M. Eingehende Telefonate blockierte sie, auf SMS-Nachrichten reagierte sie nicht. Versuche des Mannes, Kontakte mit den Kindern aufzunehmen, ließ sie ins Leere laufen. Es war ihr Todesurteil.

Mord, weil sie nicht mit ihm redete
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Top-Anwalt Blaschitz verteidigt Xhemajl M.

Xhemajl M., der von Top-Anwalt Wolfgang Blaschitz verteidigt wird, passte seine Frau am Parkplatz ab, stach wie von Sinnen auf sie ein. Derart heftig, dass die Klinge des Messers abbrach. Auch eine anwesende Polizeibeamtin außer Dienst konnte den Mazedonier in seinem Blutrausch nicht stoppen. Zemire M. starb noch vor Ort. Der Mordprozess beginnt im Mai, es gilt die Unschuldsvermutung.

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