Nach Raubüberfall

Prozess vertagt - Angeklagter bestreitet Tat

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Der Angeklagte Serbe bestreitet den ihm zur Last gelegten Raub. Der Prozess wurde vertagt.

Ohne Urteil ist am Donnerstag ein Raubprozess gegen einen 29-jährigen Serben am Landesgericht Wiener Neustadt zu Ende gegangen. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, mit zwei unbekannten Komplizen in der Nacht auf den 12. März 2006 ein Ehepaar in Kirchschlag in der Buckligen Welt (Bezirk Wiener Neustadt) bedroht, gefesselt und beraubt zu haben. Die Verhandlung wurde auf den 30. Jänner vertagt, notwendig ist u.a. die Ladung neuer Zeugen.

Verbrecher ergriffen die Flucht
Die vermummten Männer hatten ein Fenster aufgebrochen und waren so in das Haus gelangt. Sie forderten Bargeld und die Bekanntgabe des Standortes eines Tresors. Als die Suche nach Beute zunächst erfolglos blieb, wurde das Ehepaar mit Handschellen und Klebebändern gefesselt. Nachdem die Überfallenen die Täter davon überzeugt hatten, dass sich nur ein geringfügiger Bargeldbetrag im Haus befand, ergriffen die Verbrecher die Flucht.

Die Täter erbeuteten Wertgegenstände für insgesamt 160 Euro, etwa eine Armbanduhr und mehrere Vierteldollarmünzen. Der Serbe bekannte sich teilweise schuldig. Er war im Juni 2006 in Salzburg festgenommen worden. DNA-Spuren des Mannes waren auf dem Klebeband sichergestellt worden, mit dem der 69-jährige Hausbesitzer gefesselt worden war. Mit einem vermutlich dem Angeklagten zuzuordnendem Handy sei in der Nacht des Raubes in Kirchschlag telefoniert worden.

Angeklagter bestreitet Tat
Bei der Befragung durch Schöffenrichter Hans Barwitzius bestritt der Angeklagte, an dem Raub beteiligt gewesen zu sein. Er sei in der Tatnacht zwar in Kirchschlag gewesen, habe zunächst jedoch nur drei Freunde am Abend vor einem Hotel abgeliefert. "Die wollten Karten spielen und mich anrufen, wenn sie wieder zum abholen sind", übersetzte ein Dolmetscher die Aussagen des 29-Jährigen. Es hätte nach dem Transport der drei allerdings ein Gewitter eingesetzt, deshalb habe er im Auto übernachtet. Davor sei er noch für eine kurze Rast an einer Tankstelle gewesen, gab der Angeklagte an.

Wesentlich dramatischer schilderte der ausgeraubte Hausbesitzer die Ereignisse. Er sprach von "Todesangst": Ein Täter habe ihm eine Waffe an die Schläfe gehalten und nur "Tod oder Geld" gesagt. "Lasst uns bitte leben, was die mitnehmen, ist mir wurscht", beschrieb der Mann seine Gedanken von damals. Seine Frau leide auch heute noch psychisch an den Folgen der Tat.

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