Import aus Italien regt weiter auf

St. Pölten denkt Resolution gegen Müll-Millionen an

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Das Geschäft mit dem Abfall ist aber längst ein starker wirtschaftlicher Faktor.

St. Pölten. Die Grünen sind in Aufruhr, die ÖVP fordert Klarstellungen und SP-Bürgermeister Matthias Stadler bezeichnet Mülltransporte quer durch Europa als Unsinnigkeit, die unterbunden gehöre. Bei der nächsten Gemeinderatssitzung soll eine dementsprechende Resolution genügend Unterstützung finden. Das sind – zusammengefasst – die Reaktionen auf die 7.000 Tonnen süditalienischen Müll, die bald in der Zöchling-Deponie verwertet werden.

Strenge Proben. Unter anderem wurde im Sog der Kritik der Ruf nach strengen Kontrollen des Unrats laut – wofür das Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus zuständig ist. „Das passiert“, heißt es nach Anfrage dort. „Der Müll wird von unseren Sachverständigen streng kontrolliert.“

Millionengeschäft. Weiters weist das Ministerium indirekt darauf hin, dass das internationale Geschäft mit dem Müll ein Wirtschaftsfaktor sei. 2018 seien nach Österreich 87.732 Tonnen Siedlungsabfall transportiert worden – allein aus Deutschland sind fast 12.000 Tonnen gekommen. Markant sind Zahlen aus 2017: Damals transportierte Italien 70.000 Tonnen Müll ins Werk nach Dürnrohr. Der italienische Entsorgungsbetrieb habe damals 130 Euro pro Tonne bezahlt – also insgesamt über 9 Mio. Euro. Daraus wurde von der EVN Strom für fast 30.000 Haushalte in der Region St. Pölten erzeugt.

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