Lokalaugenschein mit Überraschungen

Wie kam Smiley auf Todesopfer?

Teilen

Auf der Jogginghose von Silvia K. stand in Großbuchstaben „Mord“ geschrieben samt einem Smiley.

NÖ. Silvia K. hatte schon lange Angst vor ihrem Ex, der sie stalkte und bedrohte, im Internet beschimpfte und mobbte und sie mit Lügengeschichten überzog: Mehrmals soll sich die 50-jährige Mutter eines Sohnes im Teenageralter bereits an die örtliche Polizei gewandt haben, die aber keinen Finger rührte. Als es nach der entsetzlichen Bluttat dann darum ging, den Verdächtigen festzunehmen, bekamen es die Beamten aus der Region selbst mit der Angst zu tun und holten zur Unterstützung die Cobra, die den arbeitslosen Ex-Security, Paintball-Freak, Streithammel und mutmaß­lichen Frauenkiller verhafteten. Das war Anfang Jänner.

Wie kam Smiley auf Todesopfer?
© all
Das Mordopfer Silvia K. (50).

Wie kam Smiley auf Todesopfer?
© Thomas Lenger
Verteidiger Wolfgang Blaschitz.

Videokamera. Einen Monat später wurde am Mittwoch beim Lokalaugenschein mit dem Verdächtigen Roland H. klar, wie sehr sich seine Ex-Freundin tatsächlich vor dem 42-Jährigen gefürchtet hatte – es gibt nämlich einen Videomitschnitt von der Bluttat. Das Opfer hatte aus Panik vor seinem Stalker eine Überwachungskamera installieren lassen, die aufgezeichnet haben soll, wie der von Anwalt Wolfgang Blaschitz vertretene H. der Frau in ihrer Hauseinfahrt mit einem Fischmesser zehn Mal in den Rücken stach. Nicht gefilmt wurde, wer das Opfer derart verhöhnt hatte, indem er auf seine Jogginghose „Mord“ geschrieben und ein Smiley ergänzt hat. Ein Zeuge oder Ermittler wird es wohl nicht getan haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.