Blackout nach "Fortnite"-Session

Mutter 
erstochen: 
Täter (14) "normal"

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Ein 14-Jähriger erstach seine eigene Mutter und muss sich einem Mordprozess stellen.

NÖ. Bis um 2 Uhr in der Früh spielte Lukas Z. (Name geändert) im Juli in Kirchschlag in der Buckligen Welt am Computer Fortnite. Völlig übermüdet legte sich der Teenie, der immer seltener zur Schule ging und sich mehr und mehr in der virtuellen Welt aufhielt, zum Schlafen nieder.

Als seine alkoholkranke Mutter (56), die ihn im Suff schon einmal öffentlich als „Hurensohn“ bezeichnete, in der Früh von ihm etwas wollte, kam es in der Küche zu einem Streit. In dessen Folge schnappte sich Lukas Z. wie in Trance ein Fleischmesser und stach zu. Dann legte er sich wieder nieder. Erst, als er am Nachmittag aufwachte, will er gemerkt haben, was er angerichtet hat. Der gerichtspsychiatrische Gutachter Peter Hofmann überprüfte jetzt die Zurechnungsfähigkeit des jungen Delinquenten.
 
Gutachter Peter Hofmann
© APA/ERWIN SCHERIAU/APA-POOL
Gutachter Peter Hofmann. 
 

Keine Unterbringung in psychiatrischer Anstalt

Wie ÖSTERREICH aus vertraulicher Quelle erfuhr, ist der Bub für den Experten völlig normal. Demnach würde bei dem 14-Jährigen, der außer Ballerspielen nur Radfahren und seine Katze mochte, keine verzögerte Reife, Geisteskrankheit oder geistige Behinderung vorliegen, die seine Schuldfähigkeit ausschließen würde. Zudem sei er seelisch von keiner derartigen Abartigkeit, dass eine Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher vonnöten sei. In einem „ganz normalen“ Mordprozess drohen dem 14-Jährigen ein bis zehn Jahre Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.
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