Der Waldviertler Politiker Walter Lagler fand einen für ihn bestimmten Sprengsatz. Die Polizei ermittelt "in alle Richtungen".
„Scherz war das keiner“, ist sich Terrorfahnder Rudolf Slamanig sicher. Wie erst jetzt durchdrang, jagt Niederösterreichs ranghöchster Verfassungsschützer mit seinen Spezialisten seit drei Wochen einen Bombenleger. Die Polizei ermittelt "in alle Richtungen".
Sprengsatz
Die Vorgeschichte: Knapp vor Weihnachten fand Walter
Lagler, Vizebürgermeister von Kirchschlag im Waldviertel, auf seinem
Holzplatz im eigenen Waldstück eine Rohrbombe. Die Sprengfalle war 40
Zentimeter lang, mit einer Zündschnur bestückt und – wie die sofort
alarmierte Polizei feststellte – scharf. Auf dem Rohr war ein Smiley
angebracht, daneben die höhnische Anmerkung „…wenn du kannst“.
Warnung
Laut den Ermittlern wurde die Bombe zwischen Holzscheiten
gezielt deponiert. Denn sie wäre zwar nicht von allein explodiert,
vermittelt aber deutlich eine Drohung oder Warnung. Anfangs als Angstmacher
im Verdacht: Umweltschützer (weil Politiker Lagler seinen Wald abholzt) oder
Tierschützer (in Tulln wurde vor drei Wochen von unbekannten Tätern ein
Hochstand gesprengt). Doch die Ermittlungen brachten keine greifbaren
Hinweise.
Sorge
Kommunalpolitiker Lagler lebt jetzt in Sorge vor einem
weiteren Anschlag. Denn das brisante Rohr trug auch die Aufschrift: „2009 –
Bombe 1“. Laglers Ehefrau: „Lustig ist das alles nicht.“