Linz

220.000-Euro-Betrug Ermittlungen vor Abschluss

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Unklar, was Frau mit Geld gemacht haben soll - Mitwisser möglich.

Im Fall einer 55-Jährigen aus Linz-Urfahr in Oberösterreich, die als Betreuerin eines privaten Sparvereines rund 220.000 Euro unterschlagen haben soll, sind die Ermittlungen fast abgeschlossen. Offen sei die Frage nach möglichen Mitwissern und was die Frau mit dem Geld gemacht hat, berichtet der "Kurier" in seiner Dienstag-Ausgabe. Die Staatsanwaltschaft ermittle seit September, zitierte das Blatt Behördensprecherin Michaela Breier der Zeitung.

Die Frau hatte über 15 Jahre lang die Finanzen betreut und soll dabei Kontoauszüge gefälscht haben. Mitglieder und Geschädigte zugleich sind ihre Arbeitskollegen. Anfangs ging man von 85.000 Euro aus, nun soll es sich um 220.000 Euro Schaden handeln.

Von Kollegen als unauffällig beschrieben
Die 55-Jährige habe in einer ersten Einvernahme alles gestanden, heißt es in dem Artikel. Ein Motiv und was mit dem Geld geschehen sei, habe sie aber nicht angeben können. Laut Kollegen sei die Frau stets unauffällig gekleidet gewesen, sei weder mit teurem Schmuck noch mit einem schicken Auto dahergekommen. Bei einer Konfrontation im August habe sie dann alles abgestritten. Sie sei vom Dienst suspendiert. Sobald es ein gerichtliches Urteil gebe, beschäftige sich die Disziplinarkommission mit ihr, wird ein Betriebsrat zitiert.

Früherer Obmann als Komplize
Der Fall sei damals aufgeflogen, weil die Frau ihren Job im Büro des Betriebsrats aufgrund eines Vertrauensbruchs verlor. Bei der Übergabe an eine neue Kollegin wurde man auf die Fehlbeträge aufmerksam. Bei der Vollversammlung des Sparvereins am 20. März werden weitere Schritte geplant. Der Vorgänger des Sparvereins-Obmanns soll ein hochrangiger Linzer Gewerkschafter sein, der angeblich mit der Verdächtigen liiert ist, schreibt der "Kurier". Laut einem Sparer, der anonym bleiben wollte, müsse der frühere Obmann von der Unterschlagung gewusst haben. Er soll noch diese Woche einvernommen werden.

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