Keine Rettungsgasse!

Notarzt steckte mit Infarkt-Patienten im Stau auf A1

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Der Mediziner postete auf Facebook ein Video des Vorfalls und appelliert an alle Autofahrer: Rettungsgassen retten Leben!

Dass die Rettungsgasse im Notfall Leben rettet, sollte jedem bekannt sein. Dennoch gibt es immer wieder Vorfälle auf Österreichs Straßen, in denen das Bilden einer solchen Gasse einfach ignoriert wird.

So geschehen vergangene Woche auch auf der A1 Richtung Linz. Notarzt und Sportmediziner Christoph Stöbich dokumentierte das Geschehen und postet das Video davon auf Facebook. Der Arzt, der auch unsere ÖSV-Asse betreut, reagierte in einem Posting verärgert. „25.09.2018, A1, Linz: konsequentes Ignorieren der Rettungsgasse in Österreich massive Zeitverzögerung für Patienten mit akuter Lebensgefahr bei Herzinfarkt“, schreibt er.

Stöbich: Einer muss damit anfangen

In einem Interview erzählte er schließlich die ganze Geschichte. „Auf der A1 war ich unterwegs mit einem Herzinfarktpatienten, bei dem ja bekanntlich jede Sekunde zählt. Und bei einem Stau von 10 Kilometern hatten wir einen Zeitverlust von 30 Minuten, weil die Rettungsgasse konsequent nicht gebildet wurde“, erklärte Stöbich gegenüber „Ö3“.

Die Rettungsgasse erhöht bei Unfallopfern die Überlebenschancen um 40 Prozent. Deshalb appelliert der Notarzt auch an die Vernunft der Autofahrer. „Wie bei einer Welle im Stadion muss einer die Courage haben, damit anzufangen, und hoffentlich folgen dann auch alle anderen, damit es eine Rettungsgasse gibt, die funktioniert“, so Stöbich.

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