Gmunden

Pädophiler stellt Fotos seiner
 Opfer ins Netz

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Aus Rache für deren Aussagen. Verurteilter will sogar Entschädigung.

Mitte der 90er-Jahre sorgte der Kindersex-Skandal von Bad Goisern für landesweite Schlagzeilen. Sieben Männer hatten sich über Jahre an kleinen Buben vergangen. Der Haupttäter Siegfried Z. (heute 70) wanderte fünf Jahre ins Gefängnis. Aus der Zelle heraus schwor er damals seinen Opfern: „Ihr werdet eure Aussage ein Leben lang nicht vergessen.“

Opfer mit Namen und
 Adresse veröffentlicht
Jetzt scheint der pädophile Pensionist seine Drohungen wahr zu machen. Unfassbar: Auf seiner Homepage hat er unter der Rubrik „Schöne Erinnerungen“ die Fotos der kleinen Buben veröffentlicht, die er missbraucht haben soll. Mit vollen Namen, sogar mit Adressen und Telefonnummern. Dazu ihre Zeugenaussagen, Einvernahmeprotokolle und Mitschriften seiner Gerichtsverhandlung. Er sei damals zu Unrecht verurteilt worden, wolle es denen heimzahlen, die ihn angeblich ans Messer geliefert hätten.

Vor zwei Jahren hat dies Siegfried Z. schon einmal getan. Erst nach 13 Monaten gelang es einer Wiener Anwaltskanzlei, die Bilder aus dem Netz nehmen zu lassen.
Diesmal geht der Pensionist noch einen unglaublichen Schritt weiter. Im Verfahren gegen ihn war er auch wegen des Paragrafen 209 StGB (Gleichgeschlechtlicher Sex von Erwachsenen mit unter 18-Jährigen) verurteilt worden. Dieser Paragraf musste 2002 vom Verfassungsgerichtshof aufgehoben werden. Deshalb will Siegfried Z. Schadenersatz.

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