Bei Ausbildung in Linz

Schussunfall bei Polizei: Schütze kam mit Diversion davon

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5.000 Euro Bußgeld und 2.000 Euro Teilschmerzensgeld an Opfer.

Nach einem Schussunfall mit zwei Verletzten Anfang Mai im Bildungszentrum der Polizei in Linz ist der Schütze im Landesgericht Linz Montagnachmittag mit einer Diversion davongekommen: Wenn er innerhalb von sechs Monaten 5.000 Euro Bußgeld sowie insgesamt 2.000 Euro Teilschmerzensgeld bezahlt, wird das Verfahren eingestellt.

Der Unfall passierte am heurigen 5. Mai bei einer Besprechung vor dem Beginn einer Ausbildung. Der inzwischen 60-jährige Polizeibeamte, der aus einem nächtlichen Journaldienst kam, hatte zwei Waffen mit: Eine Übungspistole und eine scharfe, von der er sicher war, dass sie sich in seinem Rucksack befinde. Doch es war genau umgekehrt. Als er einem Kollegen die vermeintlich harmlose Waffe vorführen wollte, löste sich ein Schuss.

"Trümmerhaufen im Handgelenk"

Der 46-Jährige wurde an der linken Hand getroffen. Vor Gericht zitierte er die Diagnose eines Chirurgen: "Ein Trümmerhaufen im Handgelenk". Er wurde inzwischen dreimal operiert, leidet unter Schmerzen und ist nach wie vor dienstunfähig. Eine Polizeischülerin, die zufällig an der offenen Tür des Besprechungsraumes vorbeiging hat ein Knalltrauma ohne Dauerfolgen erlitten.

Weil die Begleitumstände für den Angeklagte sprachen - unter anderem Schuldanerkenntnis, Wille zur Gutmachung des Schadens und Unbescholtenheit - bot ihm das Gericht eine Diversion an. Das nahm er an. Die Alternative wäre eine Verurteilung zu einer saftigen Strafe gewesen, vermutlich nicht ohne Folgen für seinen weiteren Dienst bei der Polizei.

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