Abschiebungen

Zwei Anti-Platter-Demos in Wien und Linz

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500 Menschen gingen unter dem Motto "Platter stoppen - Mitmenschen retten" in Linz auf die Straße - in Wien demonstrierten ebenfalls Schüler.

In Linz zogen am Dienstagvormittag 500 Demonstranten vom Pfarrplatz zum Schillerpark. Zwei Stunden lang machten die Studenten und Schüler ihrem Ärger über die restriktive Asylpolitik von ÖVP-Innenminister Günther Platter Luft. Fünf SPÖ-Vorfeld- und SPÖ-nahe Organisationen hatten zu der Kundgebung aufgerufen.

Unüberhörbar
Die Demonstranten trugen Transparente mit der Aufschrift "Platter stoppen - Mitmenschen retten", "Zogajs bleiben. Rot-Schwarz vertreiben" oder auch "Kein Mensch ist illegal". Mit Trillerpfeifen sorgten sie für ohrenbetäubenden Lärm. In Sprechchören skandierten sie "Platter verpiss Dich - keiner vermisst Dich".

SPÖ-Soziallandesrat Josef Ackerl forderte in einer Rede erneut eine Änderung der Asylgesetze. Er plädierte für ein Bleiberecht für alle Familien in ähnlichen Situationen. "Die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung kann mit Zuwanderung gut leben", so Ackerl.

Die Aktion verlief ohne Zwischenfälle - die Polizei war mit 50 Mann im Einsatz.

Anstoß für die Demo war der Fall der teilweise abgeschobenen kosovarischen Familie Zogaj. Der Vater und vier teils kleine Kinder sind in ihre Heimat zurückgeschoben worden. Die Mutter und die 15-jährige Arigona sind noch in Oberösterreich. Das Mädchen ist nach seinem abenteuerlichen Untertauchen heute erstmals wieder zur Schule gegangen.

Aufmarsch in Wien
Außer in der Linzer Innenstadt sind auch in Wien rund 220 Schüler für ein Bleiberecht auf die Straße gegangen. Auch sie wandten sich mit ihrer Kundgebung am Karlsplatz gegen die "unmenschliche Asylpolitik" und forderten "Solidarität mit Arigona".

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