Oberösterreich

Zwölfjährige ließ Drogenring auffliegen

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SOKO "Eiscreme" forschte über 20 Verdächtige aus.

Einer Zwölfjährigen, die im Bezirk Grieskirchen beim Zigarettenrauchen erwischt worden war, ist es zu verdanken, dass ein Drogenring aufgeflogen ist. Die Ermittler einer SOKO "Eiscreme" werfen den Verdächtigen den Handel von unter anderem Speed um insgesamt 200.000 Euro vor. Das teilte die von der Polizei Oberösterreich in einer Presseaussendung am Freitag mit.

Anfang Dezember vergangenen Jahres ertappte ein Polizist das Mädchen beim Rauchen. Er schaute sich die Zigarettenpackung, die die Kleine ihrer Mutter entwendet hatte, genau an. Dabei entdeckte er ein darin verstecktes Kunststoffsäckchen mit einer weißen, cremeartigen Substanz. Es stellte sich heraus, dass es sich um Speed handelte. Aus der eher unüblichen cremeartig-feuchten Konsistenz leitete die Polizei ab, dass diese Droge in größeren Mengen tiefgekühlt gelagert worden war. Sie gründete daraufhin eine SOKO "Eiscreme".

Bald forschte sie einen 30-jährigen Deutschen als Hauptverdächtigen aus. Nach einer observierten Übergabe diverser Suchtmittel an einen Abnehmer am 7. Jänner 2015 erfolgte der Zugriff der Ermittler, die dabei auch einen Drogenspürhund einsetzten.

Später stellten sie im Wohnhaus des 30-Jährigen insgesamt etwa zweieinhalb Kilogramm cremeartiges und tiefgekühltes Speed mit einem hohen Reinheitsgrad, weiters über 800 Gramm Cannabiskraut, zahlreiche andere Suchtmittel und eine große Mengen an Streckmittel sicher. Der 30-Jährige soll zuvor schon weitere rund 2,5 Kilogramm von der Droge verkauft haben. Ihm wird deshalb der Besitz von insgesamt fünf Kilogramm vorgeworfen.

Weiters wurde ein 27-Jähriger aus dem Bezirk Wels-Land als Großabnehmer des Hauptbeschuldigten ausgeforscht. Er soll circa 800 Gramm Speed, zahlreiche Ecstasy-Tabletten, Drogen in kristalliner Form und vier bis sechs 6 Kilogramm Cannabiskraut verkauft haben. Der erzielte Straßenverkaufswert betrug mehreren zehntausend Euro. Er legte ein volles Geständnis ab.

Auch einen 23-Jährigen aus dem Bezirk Grieskirchen stuft die Polizei als Abnehmer von großen Mengen im Straßenverkaufswert von mehreren Zehntausend Euro ein. Er bestreitet aber die Vorwürfe. Zudem konnte sie rund 20 weitere Personen als Suchtmittelkonsumenten ausforschen, darunter auch die Mutter der Zwölfjährigen.
 

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