"Meine ersten 15 Lebensjahre"

Afghane gewinnt Redewettbewerb in OÖ

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Der 15-jährige Omid lernte in zwei Jahren Deutsch und darf nun zum Jugend-Bundesbewerb nach Kärnten.

Vor zweieinhalb Jahren kam Omid Rahimi von Afghanistan nach Oberösterreich. Damals sprach er kein Wort Deutsch und wurde in die NMS Timelkam eingeschult.

Mit speziellen Förderstunden, die an der Schule speziell für Kinder eingerichtet wurden, die nicht ausreichend Deutsch sprechen, arbeitete er sieben Einheiten pro Woche an der neuen Sprache, schreiben die „Oberösterreichischen Nachrichten“ online.

Und sein Fleiß zahlte sich nun aus. Denn der 15-Jährige gewann jetzt den Jugend-Redewettbewerb in Oberösterreich in der Kategorie „Klassische Rede“. Nun darf er das Land beim Bundesbewerb in Kärnten vertreten.

Rede über sein Leben

Das Thema seiner Rede waren seine Erlebnisse „Meine ersten 15 Lebensjahre“. Er sprach über sein Leben in Afghanistan, die Bedrohung durch Terrorgruppen und seine Flucht nach Österreich, die einem zwei Monate langen Horror glich. Aber auch von seinem neuen Leben in Oberösterreich, wo es auch seiner Schwester ermöglicht wird in die Schule gehen zu können. Für Mädchen ist das in Afghanistan teilweise nicht möglich.

Seine Deutschlehrerin war von seiner Rede, die er auswendig und ohne Notizen hielt, sehr bewegt, sagt sie. Sie war es auch, die ihn zur Teilnahme überredet hat. Aber nicht nur in Deutsch glänzt der junge Afghane, auch in Mathe. In dem Fach ist er sogar Klassenbester.

Traum vom Studium, Angst vor Abschiebung

Nun arbeitet Omid auf seinen nächsten großen Traum hin. Er will nach der Matura Medizin studieren und für „Ärzte ohne Grenzen“ tätig sein.

Allerdings muss Omid noch bangen. In erster Instanz erhielten er und seine Familie einen negativen Asylbescheid. Sie legten Beschwerde ein und in der Schule wurde eine Petition gestartet.

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