Prozessauftakt

Austro-Fan überführte Fußball-Attentäter

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Bad Ischler klärte Anschlag auf BVB-Bus auf.

Mitten in der Nacht wachte Rudolf Sch. zu Hause in Bad Ischl auf. Dem 47-jährigen Ex-Banker fiel plötzlich wieder etwas ein, über das er Tage zuvor gestolpert war. Jemand hatte in großem Stil auf den Absturz der Aktie seines Lieblingsvereins Borussia Dortmund gewettet.

Nur Stunden später, am 11. April, detonierten drei Sprengsätze am Mannschaftsbus der Dortmunder, die gerade am Weg zu ihrem Champions-League-Match gegen Marseille waren. Ein Spieler und ein Polizist wurden verletzt, die Partie abgesagt. Zunächst ging die Polizei von einem islamistischen Anschlag aus, doch Rudolf Sch. gab aus 800 Kilometern Entfernung den entscheidenden Tipp. Er informierte die Ermittler und die Führung des Fußballklubs.

Tatsächlich wurde daraufhin der Deutsch-Russe Sergej W. festgenommen. Ihm wird seit Donnerstag in Deutschland der Prozess wegen mehrfachen versuchten Mordes gemacht.

Attentäter wollte 
halbe Million erbeuten

Der 28-Jährige soll mit dem Anschlag bezweckt haben, dass die BVB-Aktie abstürzen würde. Durch den Kauf von sogenannten Put-Optionsscheinen hat er sich einen Gewinn von 500.000 Euro versprochen. Bislang schwieg der Angeklagte.

Rudolf Sch. wird den Prozess mit Spannung verfolgen. Als Held fühlt sich der glühende BVB-Fan jedoch nicht: „Ich bin froh, dass ich zur Klärung des Anschlags auf meinen Lieblingsklub beitragen konnte“, sagte er gegenüber örtlichen Medien.

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