Park-Segnung

Fischer würdigt oö. NS-Opfer

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In Braunau am Inn ist am Dienstagnachmittag unter der Anwesenheit von Bundespräsident Heinz Fischer ein Park auf den Namen Franz Jägerstätters gesegnet worden.

Der Wehrdienstverweigerer Franz Jägerstätter wurde am 9. August 1943 in Brandenburg an der Havel bei Berlin von den Nazis hingerichtet.

Bundespräsident Heinz Fischer sagte in seiner Festansprache, dass es ein Zeichen sei, dass gerade in der Geburtsstadt Adolf Hitlers ein Platz nach einem seiner vielen Opfer benannt wird: "Dem Urheber millionenfachen Mordes wird damit in der Person von Franz Jägerstätter ein friedlicher Gegenpol gegenüber gestellt," stellte Fischer fest. Er würdigte die "mutige und bewundernswerte Haltung" des Innviertlers gegenüber dem NS-Regime, die dem Wehrdienstverweigerer schließlich das Leben gekostet hat.

Fischer erinnerte auch an den oberösterreichischen NS-Widerstandkämpfer Robert Bernardis, der 1944 an einem misslungenen Hitler-Attentat beteiligt war und wenig später hingerichtet wurde. Sein Fall zeige ebenso wie der Fall Jägerstätter, wie kontroversiell das Thema auch heute noch sei. "Da und dort" gebe es immer noch Scheu", "Widerstand gegen Hitler grundsätzlich als ehrenhaft anzusehen", mahnte der Bundespräsident.

Landeshauptmann Josef Pühringer (V) unterstrich Jägerstätters "unverbrüchliches Bekenntnis zum christlichen Glauben" und bezeichnete ihn als einen der "großen Nachfolger des Heiligen Florian", des oberösterreichischen Landespatrons, der sein Bekenntnis zum Christentum ebenfalls mit dem Märtyrertod bezahlt hat. Der Mesner verweigerte den Nationalsozialisten aus religiösen Gründen den Kriegsdienst.Vöcklabrucker Franziskanerinnen brachten die Urne mit seiner Asche heim nach Oberösterreich. Nun gaben die Schwestern dieses Ordens dem neuen Park ihres Krankenhauses den Namen des Märtyrers.

Heute, Mittwoch, finden in Ostermiething die bereits traditionellen Feierlichkeiten zu Jägerstätters Todestag statt.

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