Mordalarm

Mann in Wels niedergeschossen

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Das Opfer hatte keine Dokumente bei sich. Drei Festnahmen.

Die Polizei hat am Freitag in Linz einen 24-jährigen Kosovo-Albaner festgenommen, der am Abend zuvor einen 29-jährigen Albaner in einer Wohnung in Wels angeschossen haben soll. Das Opfer war am Donnerstagabend ins Klinikum Wels-Grieskirchen eingeliefert worden und starb nach einer Notoperation. Laut Medienberichten soll die Waffe aus einem zuvor gemeinsam begangenen Einbruch stammen. Die Einvernahmen und Ermittlungen dauerten Freitagnachmittag an.

Der 24-Jährige wurde nach intensiver Fahndung gegen 13.15 Uhr geschnappt. "Wir gehen davon aus, dass er den Finger am Abzug hatte, als der Schuss fiel", sagte Hermann Feldbacher von der Sicherheitsdirektion Oberösterreich. Er schloss auch ein Unfallgeschehen nicht aus. Einen in Medien aufgetauchten Zusammenhang mit einem Einbruch wollte er nicht kommentieren.

Ein 28-jähriger Albaner, der den Verletzten ins Spital gebracht hatte, und seine Frau wurden bereits in der Nacht auf Freitag festgenommen. Der Mann habe den Beamten "Dummheiten erzählt", wie es zu dem Schuss gekommen sei, so Feldbacher. Er habe gesagt, dass sein Begleiter beim Aussteigen aus dem Auto in der Nähe des Klinikums von hinten niedergeschossen worden sei.

Tatsächlich ist der Schuss aber in einer Wohnung in Wels gefallen. Beamte des Landeskriminalamtes (LKA) Oberösterreich hatten Freitag in der Früh Blut auf dem Gehsteig vor einem Haus gefunden, ebenso in der Wohnung. Eine Pistole, die zur Verletzung des Opfers passe, lag auf dem Fußboden, so Feldbacher. Was genau in den Räumen vorgefallen ist, sei nach wie vor unklar.

Das festgenommene Ehepaar, das Schussopfer sowie der tatverdächtige 24-Jährige seien jedenfalls in der Wohnung gewesen. Ob sich noch weitere Personen dort aufgehalten hatten, konnte Feldbacher nicht sagen. Der Mieter, ein Serbe, gab an, dass er sich seit 14 Tagen nicht dort befunden und die Albaner sich derzeit dort aufgehalten hätten.

Die am Freitag durchgeführte Obduktion der Leiche ergab als Todesursache inneres Verbluten aufgrund einer Schussverletzung. Das Projektil traf das Opfer seitlich zwischen die Rippen und weiter in den Bauch. Der Tote hatte keine Dokumente bei sich und war nicht gemeldet. Er war vor längerer Zeit als Asylwerber nach Österreich gekommen.
 

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