Der Seminarist soll nicht nur die Angeklagte finanziell unterstützt haben.
Im Prozess um die Erpressung eines Priesterseminaristen hat am Mittwoch die 29-jährige angeklagte Prostituierte den Grund für die Anzeige in der Mutter des Opfers gesucht. "Wahrscheinlich schiebt er mir alles in die Schuhe wegen seiner Mutter, weil sie rausgefunden hat, dass ich Prostituierte bin." Der Prozess dürfte länger dauern. Allein die Einvernahme der Angeklagten dauerte zwei Stunden.
Angebliche Brustverkleinerung
Während der Verhandlung stellte sich die Frage, wie viel Geld tatsächlich geflossen ist, als nahezu unbeantwortbar dar. Die Angeklagte machte mehrere zum Teil widersprüchliche Angaben. Das Opfer soll angegeben haben, sie habe etwa 15.000 Euro für eine Brustverkleinerung haben wollen. Das stimme nicht, entgegnete sie. "Das ist mein Beruf. Warum sollte ich meine Brüste verkleinern lassen?", meinte sie und stellte sich vor den Schöffensenat.
Nach der Angeklagten kam das Opfer zu Wort. Der 31-Jährige sagte, er habe die Frau auf der Straße getroffen, sie habe ihn angesprochen. "Sie war aufgelöst", schilderte der Mann.
Priesterseminarist wollte nur helfen
Er habe 40 bis 50 Minuten mit ihr geredet und ihr von der Weihe und einer Wohnung erzählt, die er verkaufen wolle. Die 29-Jährige habe sich immer wieder gemeldet. "Die ersten 8.000€ waren total freiwillig", räumte der 31-Jährige ein.
Mutter wird verhört
Am frühen Nachmittag sollte auch die Mutter des Priesterseminaristen gehört werden. Ob der Prozess am Mittwoch ein Ende findet, war unklar. Staatsanwältin und Verteidiger ersuchten um einen Akt der rumänischen Polizei, wo der selbe Sachverhalt angezeigt und die Causa bereits eingestellt worden war.